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Regionale Ernte-Pressekonferenz

LBV-Vize Glaser thematisiert den Frust in den Bauernfamilien

Mit dem bisherigen Ernteverlauf in der Region Biberach/Sigmaringen ist der Kreisvorsitzende und LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser durchaus zufrieden. Überhaupt nicht zufrieden ist er mit dem negativen Meinungsbild, das den Bauernfamilien derzeit aus den Medien und der Öffentlichkeit entgegen schlägt.

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Ernte-Pressekonferenz beim Bauernverband Biberach-Sigmaringen (v.l.): stv. Kreisobmann Heinz Scheffold, Landfrauenvorsitzende Doris Härle, stv. Kreisobmann Karl Endriß, Kreisgeschäftsführer Niklas Kreeb, Kreisvorsitzender und LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser und Betriebsleiter Rainer Buck.
Ernte-Pressekonferenz beim Bauernverband Biberach-Sigmaringen (v.l.): stv. Kreisobmann Heinz Scheffold, Landfrauenvorsitzende Doris Härle, stv. Kreisobmann Karl Endriß, Kreisgeschäftsführer Niklas Kreeb, Kreisvorsitzender und LBV-Vizepräsident Gerhard Glaser und Betriebsleiter Rainer Buck.Stümpfle
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Frust und Empörung löse die negative Berichterstattung bei den Bauernfamilien aus, erklärte der Kreisobmann im Rahmen bei der Ernte-Pressekonferenz des Bauernverbandes Biberach-Sigmaringen am Donnerstag, 15. August, auf dem Betrieb der Familie Buck in Altheim bei Riedlingen. Besonders die Generation der Hofnachfolger und jungen Betriebsleiter sei hochgradig verunsichert. Für alle Bauern sei aber völlig unverständlich, dass ihre Arbeit derart negativ dargestellt werde, während über wirklich katastrophale Produktionsmethoden und Standards weltweit (Stichwort Mercosur und Hormonfleisch) kaum ein Wort verloren werde.

Auf dem richtigen Weg

Dabei ist die hiesige Landwirtschaft, so Glaser, „längst auf einem wirklich guten Weg.“ Mit weiten Fruchtfolgen, Blühstreifen, ökologischen Vorrangflächen oder Vertragsnaturschutz würden die Umweltparameter durch bäuerliches Wirtschaften laufend verbessert. Nicht nachvollziehbar sind für den Kreisvorsitzenden daher auch die Rufe nach einer Agrarwende. „In der Agrarwende sind wir bereits mittendrin“, bekräftigte Glaser, „was im medialen Gezeter aber leider untergeht.“

Glaser verurteilte scharf die jüngsten Tierschutzverstöße in Allgäuer Milchviehbetrieben. Hochgradig unseriös sei es jedoch, wenn der Eindruck vermittelt werde, solche Zustände seien typisch für die hiesige Landwirtschaft. Sie müssten schnellstens abgestellt werden, betonte Glaser, dürften aber nicht dazu benutzt werden, die Bauern mit Misstrauen und Kontrollwahn zu überziehen. Die Antwort auf Grönenbach könne nicht heißen „24 Stunden am Tag staatliche Aufsicht über alle Bauernhöfe“, sondern „Verantwortung stärken wo sie hingehört, zum Beispiel mit Q-Wohl App.“

Menge und Qualität bisher in Ordnung

Die Ernte in der Region Biberach/Sigmaringen ist nach Angaben Glasers bei weitem noch nicht abgeschlossen. Während sich durch die heiße und trockene Witterung in den vergangenen Wochen ein schnelles Abreifen der Getreidebestände anbahnte, wurde der weitere Verlauf seit der zweiten Augustwoche durch das schlechte Wetter mehrfach unterbrochen.

Ausgenommen davon blieb lediglich die Wintererste, die in ihrer Entwicklung schon sehr weit fortgeschritten war. Der überdurchschnittliche Strohertrag dieses Jahr macht deutlich, dass viele ährentragende Halme für eine sehr gute Ernte vorhanden waren. Die Ernte begann mit der Wintergerste Ende Juli dann etwas später als im Vorjahr und verlief auch in den Spätdruschgebieten bis Mitte der zweiten Augustwoche sehr gut, weil es konstant trocken bleib.

Erntefortschritt regional sehr unterschiedlich

Dann begann eine sehr unbeständige Wetterphase und beeinträchtigte den weiteren Ernteverlauf negativ. Der Erntefortschritt ist wegen Schauern und Gewittern von Ort zu Ort sehr unterschiedlich. Die Getreideannahme im Handel verlief in den letzten Tagen sehr chaotisch, weil immer wieder kleine Mengen angeliefert wurden, die wiederum eine sehr große Streuung in Qualität und Feuchtigkeit aufwiesen. Wer jetzt sein dreschreifes Getreide witterungsbedingt nicht einfahren kann, muss mit Qualitätseinbußen rechnen. In einigen Regionen der Landkreise Biberach und Sigmaringen stehen praktisch noch von allen Kulturen Partien auf dem Feld.

Auch bei Rainer Buck ist die Ernte noch nicht abgeschlossen. Sein Ackerbaubetrieb mit Schweinemast umfasst rund 150 Hektar und 550 Mastplätze. Er fährt eine vielgliedrige Fruchtfolge mit Getreide, Leguminosen, Zuckerrüben, Mais und Raps. So viel wie möglich gelangt in den Futtertrog. Die Schweinemast mit Auslauf und viel Platz bezeichnet er als „zwischen konventionell und Bio.“

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