Von Kühen, Methan und dem Klimawandel
Wegen ihres Methanausstoßes gelten Kühe als Mitverursacher des Klimawandels. Sie sind aber auch betroffen, wenn in trockenen und heißen Sommern das Futter knapp wird. Was Milchviehhalter dann tun können und wie sich durch geschickt zusammengesetzte Rationen auch noch weniger Treibhausgase produzieren lassen, war eines der Themen auf der jüngsten Aulendorfer Wintertagung.
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Alles hängt mit allem zusammen: Eine Kuh, die viel frisst und deswegen viel Milch gibt, produziert mehr Methan als eine Artgenossin, deren Milchleistung weniger hoch ausfällt. Dass mehr Milch aber nicht unbedingt mehr Methan bedeuten muss, das machte Dr. Thomas Jilg vom LAZBW in seinem Vortrag deutlich.
Der Ausstoß des Treibhausgases lässt sich verringern, wenn die Kühe das Gros ihrer Milch aus dem Grundfutter erzeugen, heimisches Eiweißfutter fressen, Gras und Mais verlustarm geerntet, der Dünger bedarfsgerecht ausgebracht und die Kühe lange genutzt werden. Das zeigt eine Studie der bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die hierfür untersucht hat, wie sich die sogenannten CO2-Äquivalente in der Milchviehhaltung absenken lassen.
Am schlechtesten schnitten dabei die Betriebe ab, die Futter zukauften, Ernteverluste einfuhren und ihre Flächen nicht bedarfsgerecht düngten.Hitze mindert Futterqualität„Die Ertragsrückgänge in heißen Sommern können gewaltig sein“, erläuterte der Füt-terungsexperte, den Rekordsommer 2018 noch vor Augen.
Futter zukaufen oder Jungvieh abstocken?
Um die Kühe dennoch mit genügend Strukturfutter versorgen zu können, muss die Futterbasis laut Jilg entsprechend erweitert werden. Das kann durch den Zukauf von Futter geschehen oder durch weniger Kühe und Jungvieh in den Beständen. Oder durch neu zusammengesetzte Rationen, mit denen das knappe Grobfutterangebot aufgefangen werden kann (siehe Im Fokus-Kasten: Alternativen für knappes Grobfutter).
Neben dem Einsatz von mehr Milchleistungsfutter, Biertreber, Pressschnitzelsilage und Stroh können die Kühe eratztweise mit Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS), Zwischenfrüchten, Zweitfruchtmais und Luzerne gefüttert werden. Eine mit 30 Zentimetern hoch geschnittene Weizen- oder Triticale-GPS enthält mehr als 6 MJ NEL pro Kilogramm Trockenmasse und eignet sich als Rationsbestandteil für Milchkühe und Mastbullen. Trockenstehende Kühe und Jungvieh mit mehr als einem Jahr können mit einer zehn Zentimeter hoch geschnittenen GPS versorgt werden, die circa 5,5 MJ NEL pro Kilogramm Trockenmasse liefert.
Lesen Sie den gesamten Beitrag in Ausgabe 51-52/2019 von BWagrar.
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