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Bauerntag Calw-Freudenstadt

Eisenmann: Landwirtschaft gehört zu Baden-Württemberg

„Die Landwirtschaft gehört untrennbar zu Baden-Württemberg. Ich zolle Ihnen meinen größten Respekt für Ihre Arbeit.“ Das erklärte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann beim Kreisbauerntag der Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt am Samstag, 8. Februar 2020, in der Bömbachhalle in Altensteig-Spielberg (Landkreis Calw).
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Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, umrahmt von den Kreisvorsitzenden Gerhard Fassnacht (links) und Friedrich Großhans, beim Kreisbauerntag der Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt am 8. Februar 2020 in der Bömbachhalle in Altensteig-Spielberg (Landkreis Calw)
Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, umrahmt von den Kreisvorsitzenden Gerhard Fassnacht (links) und Friedrich Großhans, beim Kreisbauerntag der Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt am 8. Februar 2020 in der Bömbachhalle in Altensteig-Spielberg (Landkreis Calw)Krehl
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Altensteig-Spielberg (Landkreis Calw), 8. Februar 2020

Kreisbauerntag der Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt

Landwirtschaft gehört zum Land

Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann zollt den Landwirten Respekt

„Die Landwirtschaft gehört untrennbar zu Baden-Württemberg. Das will ich deutlich sagen. Ich zolle Ihnen meinen größten Respekt für Ihre Arbeit. Die öffentliche Diskussion, in der Sie sich befinden, bedaure ich.“ Das erklärte Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann beim Kreisbauerntag der Kreisbauernverbände Calw und Freudenstadt am Samstag, 8. Februar 2020, in der Bömbachhalle in Altensteig-Spielberg (Landkreis Calw).

Nur noch schwarz oder weiß

Die Ministerin betont: „Ich verstehe Herrn Fassnacht. Wir haben zu viel Aggressivität in der Debatte um die Landwirtschaft. Oft gibt es nur noch schwarz oder weiß in der Diskussion. Wichtig ist es jetzt, wieder Maß und Mitte zu finden!“

Beschimpft für gute Arbeit

Zuvor hatte Freudenstadts Kreisvorsitzender Gerhard Fassnacht festgestellt: „ Noch nie waren wir Landwirte so im Gespräch. Der Schutz unserer Nutzpflanzen und das Wohl unserer Tiere sind in der öffentlichen Diskussion. Wenn wir noch wie Jäger und Sammler wirtschaften würden, könnten wir nur ein Viertel der heutigen Weltbevölkerung ernähren. Wir erzeugen gesunde und geschmackvolle Lebensmittel. Aber wir Landwirte werden dafür beschimpft. Spätestens beim Generationswechsel stellen sich viele der Frage, ob sie angesichts der ständigen Kritik bei gleichzeitig hohem Investitionsrisiko aussteigen oder weitermachen sollen.“

Wir nehmen uns selbst zu wenig in Pflicht

Eisenmann äußert Verständnis für die Bauernproteste. Sie appelliert zugleich an die Teilnehmer des Bauerntages: „Aber bitte, lassen Sie sich mit uns reden.“ Wenn freitags fürs Klima demonstriert würde und samstags zur Billigtomate gegriffen werde, passe das nicht zusammen. „Die Interessen des einzelnen sind wichtig. Wir werden aber nur gemeinsam weiterkommen. Wir schreiben oft gerne anderen etwas vor, nehmen uns selbst aber zu wenig in Pflicht. Es sollte jeder einzelne bereit sein, mehr Geld für Lebensmittel aus der Region aufzuwenden“, meint die Kultusministerin.

Ketten besser darstellen

Die Landwirtschaft sei seit 2016 in den Bildungsplänen verankert. Das sei wichtig, weil Schüler, Eltern und Lehrer immer weniger Bezug zur Landwirtschaft hätten. Junge Menschen sollten nicht nur die Zusammenhänge kennen, wie Lebensmittel erzeugt und verarbeitet werden, sondern dies auch verstehen. Allerdings würden die Zusammenhänge, die Wertschöpfungsketten noch zu wenig dargestellt, wo Lebensmittel herkommen und wie sie verarbeitet werden, bekennt die Kultusministerin selbstkritisch und sieht noch Handlungsbedarf.

Die Ministerin wirbt für Hofbesuche und für Betriebe, die hierzu ihre Höfe öffnen. Sie wisse, das koste Zeit, sei aber sehr wichtig für Schüler und Lehrer. Mehr als 500 Landwirte im Land machten mit. Das sei ein „super Angebot“, lobt Eisenmann. „Ich kann es nur anbieten, das Netzwerk Lernort Bauernhof“, betont sie.

Viel Moral, aber auch Doppelmoral

Immer wieder dreht sich der Vortrag um die Frage: „Wie gelingt es, Nachhaltigkeit in die Bildung zu bringen, damit junge Menschen von der Produktion bis auf den Esstisch mehr Wertschätzung für das Essen entwickeln und auch dafür, was Qualität kosten kann.“ Dabei sei „die Geiz-ist-geil-Mentalität schon ein Problem. Da ist viel Moral im Spiel, aber auch Doppelmoral“, meint Eisenmann.

Noch Nachholbedarf beim Faktenwissen undin  den Abläufen

„Wir haben noch Nachholbedarf beim Faktenwissen und den Abläufen in der Landwirtschaft. Ich gehe davon aus, dass wir noch im Laufe des Jahres weitere Verbesserungen erzielen und mit Fachleuten die Bildungspläne weiter ausbauen“, fasst die Ministerin zusammen.

Das Schüler-Mentoren-Programm für nachhaltiges Essen, bei dem Mentoren ihr Wissen an Mitschüler weitergeben, habe hohe Authentizität, käme gut an und werde weiter ausgebaut, kündigt Eisenmann an. „Herzlichen Dank, was Sie leisten. Das ist enorm wertvoll und verdient allergrößten Respekt!“

Lebhafte Podiumsdiskussion

In der lebhaften Podiumsdiskussion unter Moderation von Stefan Schäfer, Vizevorsitzender des Kreisbauernverbandes (KBV) Freudenstadt, tauschen die Teilnehmer viele interessante Facetten des Themas Landwirtschaft in der Bildung, speziell im Unterricht aus. Als Diskutanten wirken mit:

  • Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann
  • Kreisvorsitzender Gerhard Fassnacht
  • Schuldirektor Götz Peter
  • Schüler Lukas Reimann von der Gemeinschaftsschule Horb
  • Lehrer Martin Rzittka aus Altbulach von der Gottlieb-Daimler-Schule in Sindelfingen
  • Landfrau Margarete Raible
  • Landwirt Jonathan Bürkle
  • Landwirt Jens Mayer

"D' Hofkappell" überzeugt mit fetziger Musik beim Kreisbauerntag. Applaus programmiert.

Markus Stollsteimer, stv. Kreisvorsitzender des Kreisbauernverbandes Calw, bleibt es vor allem vorbehalten, den Teilnehmern, Gästen, Rednern, Diskutanten und Organisatoren zu danken. "D' Hofkappell" eingeschlossen.

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