Rapsextraktionsschrot: Die Qualität passt
Die Kulturart Winterraps spielt für den deutschen Ackerbau weiterhin eine gewichtige Rolle, und dass, obwohl der Anbauumfang wegen der ungünstigen Witterungsverhältnisse in den vergangenen Jahren zurückgefahren worden ist. Nach Schätzungen der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) sollen die Flächen für den Winterrapsanabau in Deutschland zur Ernte 2021 nun wieder ausgedehnt werden.
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Mit rund einer Million (Mio.) Hektar liegt die Aussaatfläche zum zweiten Mal nach dem dürrebedingten Einbruch 2018 oberhalb der jeweiligen Erntefläche des Jahres. Wegen der besseren Aussaat- und Aufwuchsbedingungen von August bis Oktober waren nach Auffassung der Experten der UFOP regional nur vereinzelt Umbrüche notwendig.
Die Nachfrage nach Rapsextraktionsschrot (RES) in der Fütterung ist in den vergangenen Jahren stabil auf hohem Niveau. Die als Futtermittel verwendete Menge an RES hat sich von 2009 bis 2019 um bis zu 40 Prozent (%) erhöht. Gedeckt wird dieser Bedarf zum größten Teil aus deutschen Ölmühlen, die mittlerweile eine Verarbeitungskapazität von 9,6?Mio. Tonnen (t) Rapssaat im Jahr aufweisen.
Der leichte Rückgang im Jahr 2019, der parallel zu einem geringfügigen Rückgang von Sojaextraktionsschrot (SES) in der Fütterung eingetreten ist, lässt sich womöglich auf geringere Tierzahlen, aber auch auf eine Reduzierung des Proteingehaltes in den Futtermitteln wegen der neuen Düngerichtlinien zurückführen.
Hochleistungskühe profitieren
Die starke Steigerung der RES-Verwendung ist Ausdruck dafür, dass vor allem Rinderhalter das Futtermittel schon seit Längerem als Alternative zum SES akzeptieren. Eine Grundlage hierfür haben zahlreiche Fütterungsversuche geschaffen, die in Koordination zwischen mehreren Landesversuchseinrichtungen und mit Unterstützung der UFOP durchgeführt worden sind. Die Versuche zeigen, dass Milchkuhrationen auch im Hochleistungsbereich ganz ohne SES machbar sind und so die mittlerweile nahezu als Standard geforderte Gentechnikfreiheit der Futtermittel sicherstellen können.
Aber auch in der Schweinefütterung beginnt unter den momentanen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein Umdenken. Nachdem auch hier Untersuchungen der vergangenen Jahre gezeigt haben, dass bei Einhaltung der Empfehlungen für die Gesamtration ohne Probleme bis zu 15?% RES in der Mastschweineration eingesetzt werden können, hat sich der Einsatz im Schweinefutter ebenfalls merklich erhöht. Interessant ist das Futtermittel immer dann, wenn sich eine Preisrelation von unter 65 bis 68?% zum Preis von SES ergibt.
Lesen Sie den ausführlichen Beitrag von Dr. Manfred Weber, Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) Sachsen-Anhalt in der kommenden Ausgabe 13/2021 von BWagrar.
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