ZVG fordert zeitlichen Aufschub
In einem Schreiben an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir kritisiert der Zentralverband Gartenbau (ZVG) die politische Anhebung des Mindestlohns. Diese Steigerung führe zu unverhältnismäßigen Belastungen für die produzierenden Betriebe.
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Mit der politischen Anhebung des Mindestlohnes gehe eine nicht planbare, massive Kostenbelastung der produzierenden Betriebe einher, kritisiert ZVG-Präsident Jürgen Mertz die Pläne der Bundesregierung in dem Schreiben an die beiden Minister. „Da sich diese Kostenbelastung nicht in den Preisverhandlungen mit dem Handel widerspiegeln konnte, müssten unsere Produzenten je nach Anbaukultur bis zu 25 Prozent Lohnkostensteigerung allein stemmen“, macht Mertz deutlich. Der ZVG fordert von der Politik einen zeitlichen Aufschub, da sonst viele Betriebe in Liquiditätsprobleme gerieten und damit vor kaum lösbaren Herausforderungen stünden. Deswegen sei jetzt ein Handeln der politisch Verantwortlichen gefragt.
Kostenlawine rollt bereits
Die Betriebe stünden bereits seit Jahren unter enormem Wettbewerbsdruck, gerade auch innerhalb der Europäischen Union. Dazu kämen die erheblich gestiegenen Kosten im Bereich der CO2-Bepreisung, Energie oder auch bei Betriebsmitteln. Gleichzeitig wolle die Bundesregierung laut Koalitionsvertrag die regionale deutsche Produktion fördern, erhöhe aber durch die kurzfristige und damit nicht einkalkulierbare Anpassung des Mindestlohns noch einmal den Druck auf die heimischen Produzenten.
„Ich möchte betonen, dass es hier nicht um die Diskussion von angemessener Entlohnung geht. Aber dafür gibt es die Mindestlohnkommission. Die politische Anhebung des Mindestlohns bedeutet ein erneutes Eingreifen in die Tarifautonomie und konterkariert die Arbeit der Kommission“, macht Mertz die Position des Gartenbaus deutlich.
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