Fokus auf nachhaltige Ernährungssysteme
Die G7-Agrarministerinnen und -Agrarminister trrafen sich am 13. und 14. Mai in Stuttgart. Die Konferenz stand im Zeichen des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine, dessen Folgen für die Ukraine selbst, sowie die Auswirkungen auf die Ernährungssicherheit weltweit.
- Veröffentlicht am

Nach intensiven Verhandlungen bekannten sich die Agrarministerinnen und -minister dazu, dass weltweite Ernährungssicherung, Klimaschutz und Erhalt der Biodiversität nur im Dreiklang erreicht werden können. Zudem haben sich die Ministerinnen und Minister verpflichtet, länger andauernde Hilfsmaßnahmen für die Ukraine zu ergreifen.
Die G7-Agrarministerinnen und -minister haben sich verpflichtet, die Preise von Produktions- und Lebensmitteln stärker zu überwachen, um früher auf Entwicklungen reagieren zu können. Höhere Kosten für Betriebsmittel wie Dünger oder Saatgut tragen wesentlich dazu bei, dass sich Lebensmittel verteuern. Dafür werden die G7-Staaten das Agrarmarktinformationssystem AMIS stärken. So wird Deutschland seinen Beitrag auf 80.000 Dollar verdoppeln.
Das zweite große Thema des G7-Agrarministerreffens waren die Auswirkungen der Klimakrise. Dabei haben sie schnelle und vollständige Umsetzung des Pariser Abkommens bestätigt und wollen alle Anstrengungen unternehmen, "so schnell wie möglich – spätestens jedoch bis 2050 – Netto-Null-Treibhausgasemissionen zu erreichen", heißt es im Kommittement.
Weiters sollen unter anderm gefördert werden:
- eine effiziente und nachhaltige Nährstoffbewirtschaftung in der Landwirtschaft.
- der weltweite Kampf gegen Antibiotikaresistenzen in Landwirtschafts- und Ernährungssystemen.
- nachhaltige Produktionssysteme für die Gesunderhaltung von Menschen, Pflanzen und Tieren.
- die Minimiserung von Lebensmittelverluste. und Lebensmittelverschwendung.
- den fairen, transparenten, vorhersehbaren, nichtdiskriminierenden und regelbasierten Handel.
- nachhaltige Land- und Wasserbewirtschaftungsmethoden.
- Maßnahmen für eine verbesserte Kohlenstoffbindung.
Dazu sagt Bundesminister Özdemir: „Ich bin froh, dass wir auch zu einem gemeinsamen Verständnis gekommen sind, dass wir Krisen nicht lösen, indem wir eine andere verschärfen. Für uns ist klar: Hunger, Klimakatastrophe und Artensterben müssen wir zusammen bekämpfen. Der Hunger auf der Welt ist jetzt schon dort am schlimmsten, wo die Klimakrise mit voller Wucht zuschlägt und Artenvielfalt verloren ist. Die G7 wollen eine internationale Führungsrolle einnehmen, um Wege zu nachhaltigen Ernährungssystemen aufzuzeigen. Das Recht auf Nahrung setzen wir nur um, wenn wir Landwirte weltweit in die Lage versetzen, die Produktivität nachhaltig zu steigern und widerstandsfähige Ökosysteme stärken.“
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.