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Umfrage zur Bioökonomie

Nebenprodukte vom Hof sind heiß begehrt

In der Landwirtschaft fallen in vielen Bereichen Nebenprodukte wie Blätter, Stängel und Wurzeln an. Neben den bereits etablierten Verwertungswegen bietet die Bioökonomie neue Verfahren, darin enthaltene Inhaltsstoffe wie Proteine, Öle, Fasern, Zucker sowie Farb- und Wirkstoffe in neuen Produkten zu veredeln. Die Nutzung der Inhaltsstoffe in den verschiedenen Pflanzenteilen bietet großes Potenzial, die Wirtschaftskraft in ländlichen Regionen zu stärken, da Teile der neuen Wertschöpfungsprozesse dezentral in den landwirtschaftlichen Betrieben selbst stattfinden können. Landwirtschaftliche Betriebe können so aus bereits angebauten Rohstoffen zusätzliche Einkommensquellen generieren und neue Wertschöpfungskapazitäten aufbauen. Sie haben mit dem Gemeinsamen Antrag die Unterlagen für die Erhebung zu Potenzialen landwirtschaftlicher Nebenprodukte für die Bioökonomie in Baden-Württemberg erhalten. Diese Erhebung wird durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg unterstützt. 

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Fasern wie die aus Haferspelz werden für die Industrie zunehmend wertvoller. Nun gilt es, die landwirtschaftlichen Betriebe in die Wertschöpfung einzubeziehen. Deshalb führt die Universität Hohenheim eine Umfrage unter Landwirtinnen und Landwirten durch, die den Unterlagen für den Gemeinsamen Antrag 2023 beiliegt.
Fasern wie die aus Haferspelz werden für die Industrie zunehmend wertvoller. Nun gilt es, die landwirtschaftlichen Betriebe in die Wertschöpfung einzubeziehen. Deshalb führt die Universität Hohenheim eine Umfrage unter Landwirtinnen und Landwirten durch, die den Unterlagen für den Gemeinsamen Antrag 2023 beiliegt.Jonas Klein
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Das Potenzial dieser Verwertungswege ist bisher unbekannt und hängt unter anderem von der bestehenden Nutzung der Nebenströme ab. Die Universität Hohenheim führt deshalb im Rahmen des Forschungsprojekts ReBioBW eine Erhebung durch, um zu verstehen, welche Nebenprodukte auf landwirtschaftlichen Betrieben anfallen und wie diese bisher verwendet werden. Daraus wird abgeleitet, welche Mengen auf den landwirtschaftlichen Betrieben selbst benötigt werden und welche Mengen für die Bioökonomie genutzt bzw. nutzbar gemacht werden können. Die Ergebnisse werden für die Betriebe in Baden-Württemberg so aufbereitet, um Sie als Landwirtinnen und Landwirten und die Verarbeiterinnen und Verarbeiterbei der Auswahl der Verwertungswege Ihrer erzeugten Rohstoffe zu unterstützen. 

Wie kann die neuartige Verarbeitung der Nebenprodukte aussehen?

Stroh kann beispielweise auf unterschiedliche Art zu Verpackungen verarbeitet werden. Entweder als Ganzes oder durch Extraktion von Fasern, die zu Pappverpackungen weiterverarbeitet werden. Spelzen können passgenau in Form „gegossen“ und zu neuartigen Verpackungen geformt werden, die nach Gebrauch kompostierbar sind. Apfeltrester kann zum einen als Grundstoff für die Herstellung von Apfelleder dienen und zum anderen Pektin oder Cellulose für die Ernährungsindustrie liefern. Die Rohstoffqualität des Nebenstroms und die Möglichkeiten von Verarbeitungsmöglichkeiten vor Ort können die Wertschöpfung auf dem Betrieb steigern. Denn dann sind keine weiten Transportwege oder aufwändige Konservierungsverfahren notwendig, die die Rohstoffe bis zur Verarbeitung haltbar machen.

In anderen Verfahren kommt es weniger auf einen bestimmten Rohstoff oder eine bestimmte Qualität an: Plattformchemikalien für die chemische Industrie können aus Mischungen verschiedener Nebenprodukte, beispielsweise aus der Gemüse- und Obstproduktion, gewonnen werden. Für diese Verarbeitung wird ein Saft aus den Rohmaterialien gepresst, aus dem die Chemikalien extrahiert werden. Ähnliches gilt für die Fermentation als Technologie zur Herstellung von Biotensiden, die dann beispielsweise in Waschmitteln eine Anwendung finden. Besonders interessant sind auch Nebenströme, die Fasern enthalten. Diese sind sehr vielfältig einsetzbar. Von Verpackungen über Garne, Möbel oder Baumaterialien ist hier alles denkbar.

Jetzt bei 10-minütiger Umfrage mitmachen

Sie haben mit dem Gemeinsamen Antrag die Unterlagen für die Erhebung zu Potenzialen landwirtschaftlicher Nebenprodukte für die Bioökonomie in Baden-Württemberg erhalten. Diese Erhebung wird durch das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Baden-Württemberg unterstützt. Die Ergebnisse der Umfrage fließen in die Weiterentwicklung der Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg ein, die unter anderem eine Etablierung neuer Verarbeitungstechnologien vorantreiben möchte.

Daher ist Ihre Teilnahme an der anonymen Umfrage wichtig, damit die Strategie die landwirtschaftlichen Betriebe verantwortungsvoll in die Umsetzung einbinden kann. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Informationen rund um das Forschungsprojekt ReBioBW, weitere Beispiele für die stoffliche Nutzung von Nebenströmen und Reststoffen und den Link zur Umfrage finden Sie unter rebiobw.uni-hohenheim.de.
 

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