Marktkräfte lassen sich nicht steuern
Kann der Milchpreis gegen die Marktkräfte gesetzt werden? Nein! Haben wir die Instrumente, um die Marktkräfte - Anbieter, Nachfrager, Preiselastizitäten, Ersatzprodukte, Konsumreaktionen - steuern zu können in unserer halbwegs freien Wirtschafts- und Gesellschaftsform? Nein! Wollen, kriegen wir eine andere? Nein! Auf der Milchwirtschaftlichen Kundgebung zum Auftakt der Landesbauernwoche Schleswig-Holstein stellte Professor Jakob Stöckl, Geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Milchindustrie, vergangene Woche in Rendsburg die entscheidenden Fragen und gab gleich die Antworten dazu.
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Stöckel betonte, dass es selbst in zentral gelenkten Wirtschaftsformen nicht gelungen ist, die Marktkräfte auszuschalten. Dort habe die marktwidrige Preisstellung zu grandiosen Fehlreaktionen und letztlich zu ruinösen Wirtschaftlichkeitsverlusten geführt, wie das "Langzeitübungsmodell" DDR überzeugend belegt habe. Dies bedeute jedoch nicht Verzicht auf jegliche preisfördernde Marktbeeinflussung, "diese aber mit Realitätssinn, Nüchternheit und Augenmaß", so Stöckl. Nutzbringende Bewältigung von Marktbewegungen auf der Angebots- und Nachfrageseite sei seit jeher eine zentrale Management-Aufgabe. In dem von saisonalen Änderungen besonders geprägten Milchmarkt gelte das erst recht. Unabhängig von der Machbarkeit sei es vor allem unter dem...
