Forscher entwickeln Leitfaden
Mit dem Ende des EU-Forschungsvorhaben Contracts2.0, gefördert unter Horizon 2020, wurde nun das Handbuch „Co-Creating Contracts“ mit Empfehlungen für die Gestaltung von ökologisch wirksamen, wirtschaftlich tragfähigen und praktikablen Agrarumweltprogrammen veröffentlicht.
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Das Projekt Contracts2.0 zeigt, dass die vielen ökonomischen und ökologischen Vorteile, die innovative Vertragslösungen mit sich bringen können, den anfänglichen Mehraufwand wert sind. Landwirte sind bereit, innovative Ansätze umzusetzen, wenn die vertraglichen Vereinbarungen motivierend statt hemmend sowie verlässlich statt vage sind. Hier wirken praktikable Grundsätze seitens der Administration oft erfolgreicher als das Festhalten an starren Richtlinien.
Zur Veröffentlichung des Handbuchs „Co-Creating Contracts“ bekräftigt die Leiterin der Forschungsgruppe zur „Steuerung von Ökosystemdienstleistungen“ im Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und Koordinatorin des Projekts Contracts2.0, Prof. Dr. Bettina Matzdorf: „Wir sollten im Schulterschluss von Wissenschaft und Praxis mehr Mut zeigen, innovative Ansätze, wie z.B. kooperative und ergebnisorientierte Agrarumweltmaßnahmen, in der Praxis umzusetzen und dafür auch Experimentierräume wie Living Labs nutzen. Wenn wir die Ideen der Farm-to-Fork-Strategie der EU-Kommission ernst nehmen, brauchen wir darüber hinaus ganzheitliche Ansätze, die eine sich ergänzende Honorierung der ökologischen Leistungen der Landwirte durch Förderpolitiken und Konsumenten umsetzen.“
Im Projekt Contracts2.0 spielten Vorgehensweisen wie Co-Design und Bottom-Up Prinzipien sowie auch die Einbindung aller betreffenden Stakeholder eine große Rolle. Dazu betont der leitende Wissenschaftler im Forschungsteam „Natur und Gesellschaft“ des Flämischen Instituts für Natur- und Waldforschung (INBO) und Koordinator des Projekts Contracts2.0, Dr. Francis Turkelboom: „Die Einbeziehung der verschiedenen Wissensträger und die Förderung der gemeinsamen Gestaltung („Co-Creating Contracts“) sind zwei der Schlüssel zur Lösung der Herausforderungen und Schwierigkeiten bei den derzeitigen Agrarumweltprogrammen im Rahmen der Europäischen Agrarpolitik. Das war einer der Schwerpunkte im Projekt Contracts2.0. In der Praxis bedeutet das, die Bürokratie zu vereinfachen und staatliche Kontrollen abzubauen, Landwirte aktiv in die Gestaltung und Begleitung von Verträgen einzubeziehen sowie die Einbindung von Experten wie aus den landwirtschaftlichen Beratungsdiensten zu stärken, um das Potenzial innovativer Agrarumweltprogramme zu nutzen.
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