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Milcherzeugung

Mehr Milch und eine gesündere Umwelt durch Grasfütterung

Wie lässt sich die Milchproduktion nachhaltiger gestalten? Und wie beeinflusst die Kraftfutterfütterung die Nachhaltigkeit? Forschende der Universität Göttingen und des Kasseler Instituts für ländliche Entwicklung haben dazu die Proteinverwertung auf Milchviehbetrieben untersucht und aufgezeigt, dass durch eine grasbasierte und kraftfutterarme Fütterung der Milchkühe mehr Protein für die menschliche Ernährung erzeugt wird. Zusätzlich verringere sie die Umweltbelastungen durch weniger Nährstoffüberschüsse in die Ökosysteme.

von Pressemitteilung Universität Göttingen Quelle Pressemitteilung Universität Göttingen, 20. Dezember 2024 erschienen am 08.01.2025
Mehr Gras in der Ration von Milchkühen erhöht die Proteinbereitstellung für Menschen und schont die Umwelt – so das Ergebnis einer Studie der Universität Göttingen und des Kasseler Instituts für ländliche Entwicklung. © Universität Göttingen
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Um mehr Milch zu produzieren, haben Betriebe den Kühen über die vergangenen Jahrzehnte vermehrt protein- und energiereiches Kraftfutter – wie Getreide oder Soja – gefüttert. Gleichzeitig ging die gras- und weidebasierte Tierhaltung zurück. Doch diese Praxis, so die Forschenden, berge Risiken für die Umwelt, bedinge teils globale Futterimporte und verstärke die Konkurrenz um Ackerflächen für den Anbau von Nahrungsmitteln für den Menschen. Deshalb sei nach Ansätzen gesucht worden, um die Milchproduktion nachhaltiger zu gestalten.

Dazu wurde für insgesamt 52 Milchviehbetriebe in ganz Deutschland – sowohl ökologische als auch konventionelle – die Proteineffizienz der Milcherzeugung anhand des sogenannten hePCR (human-edible protein conversion ratio) berechnet. Diese Größe beschreibt das Verhältnis des essbaren Proteins im Futter zum Protein in der Milch und zeige, wie sehr Mensch und Milchkuh um die gleiche Nahrungsressource konkurrierten. Das Team stellte die Proteineffizienz anschließend verschiedenen Umweltfaktoren wie der Pflanzenartenvielfalt und der Stickstoffbelastung im Grünland gegenüber.

Weniger Stickstoff- und Phosphorüberschüsse

„Die Ergebnisse zeigen, dass viel Kraftfutter die Gesamtbilanz bei der Erzeugung von Nahrungsprotein deutlich verschlechtert“, erklärt Erstautorin Maria Wild von der Abteilung Graslandwissenschaft der Universität Göttingen. „Eine grasbasierte Milcherzeugung dagegen bringt trotz geringerer Gesamtmilchmenge mehr Protein für die menschliche Ernährung.“ Dr. Martin Komainda von derselben Abteilung ergänzt: „Eine hohe Netto-Proteinerzeugung geht mit einer deutlich größeren Pflanzenartenvielfalt auf den Grünlandflächen der Betriebe und mit weniger Stickstoff- und Phosphorüberschüssen einher.“ Prof. Dr. Johannes Isselstein, Leiter der Abteilung, zieht Bilanzen für die Zukunft: „Biodiversität zu erhalten, Stickstoffüberschüsse zu reduzieren und gleichzeitig hochwertige regionale Lebensmittel zu erzeugen sind zentrale Aspekte nationaler und internationaler Nachhaltigkeitsziele. Ein Paradigmenwechsel in der Art und Weise, wie wir die Effizienz und Nachhaltigkeit in der Milchproduktion bewerten, ist daher dringend notwendig.“

Die Studie wurde mit Mitteln des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) finanziert.

 

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