Mostobst mit Niveau

Die Vermarktung von Streuobst ist häufig wirtschaftlich uninteressant. Es wird meist so billig gehandelt, dass es die Bewirtschafter auch mal auf der Wiese verrotten lassen. Anders sieht es aus, wenn Mostobst über eine Streuobst-Initiative abgesetzt wird. Wir waren im Nordschwarzwald bei Schneewittchen, einer der etablierten Streuobstmarken im Land. Dabei klingt nur der Name nach Märchen. Alles andere macht viel Arbeit.

Veröffentlicht am: von Donat Singler
erschienen am 26.08.2017

erschienen in BWagrar 34/2017

Das flüssige Sortiment der Streuobst-Initiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt: Knapp ein Dutzend Artikel vom klassischen Apfelsaft bis zum Plum-App für junge Leute. Einschließlich Biosparte gehen so jährlich 120.000 Liter Saft weg. Das freut die Macher um Joachim Flik (links) und Martina Hörmann.Singler

Ende April auf einer Streuobstwiese am Ortsrand der Stadt Nagold im Nordschwarzwald. Handhoch steht das saftige Gras unter den Apfelbäumen. Löwenzahn, Hahnenfuß und Wiesenschaumkraut blühen und setzen gelbe und weiße Farbtupfer auf die grüne Wiese. Vögel zwitschern. Die blühenden Hochstämme werfen unter dem blauen Himmel kaum Schatten. Unter einem der großen Bäume hat die Streuobstinitiative Calw-Enzkreis-Freudenstadt eine kleine Präsentationstheke aufgebaut. Das schöne Bild hat nur einen Makel: Die Blüten des prächtigen Apfelbaums sind nicht durchgehend rosa und weiß, sondern braun. Zwei Nächte vorher, in den frühen Morgenstunden des 20. und 21. April, waren die Temperaturen im Nordschwarzwald weit unter null gefallen. Viele Apfelblüten...

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