Ich will doch nur helfen

Gute Vorsätze können am Anfang eines Weges stehen, der dann in familiäre Konflikte führt. Gegenseitige Hilfe innerhalb einer Familie ist wie ein warmes Herdfeuer, ein hohes und achtenswertes Gut, doch zugleich auch ein möglicher Brandherd mit fatalen Folgen, wenn das „Helfen" außer Kontrolle gerät, weiß Familienberater Volker Willnow, Hohebuch.

Veröffentlicht am: von Volker Willnow
erschienen am 29.08.2020

erschienen in BWagrar 35/2020

Hilfsbereitschaft in Ehren. Ungefragte Hilfsangebote können aber auch signalisieren: „Das kannst Du nicht!" oder „Ich weiß es besser!" Deshalb lieber vorher fragen, ob Hilfe gewünscht ist.Foto: fizkes - shutterstock

Am einfachsten ist mit Hilfe umzugehen, wenn jeder Mensch, der meint, Hilfe zu brauchen, selber in eigener Sache um Hilfe nachfragt. Dann liegt es an der Umgebung „Ja" oder „Nein" zu sagen, gegebenenfalls eigene Standpunkte und Bedingungen zu formulieren. Diese einfache Struktur gestaltet sich im familiären und sozialen Leben jedoch um einiges komplizierter. Menschen sind verschieden in Bezug auf ihren Hintergrund, ihrer Lebenserfahrung und ihre persönlichen Bedürfnisse. Daher ist es im Alltag ratsam, immer wieder über Höflichkeit und andere sinnvolle Gesten der Wertschätzung zu reden und ehrlich Rückmeldung zu geben wie: „Nein, vielen Dank, das ist nicht nötig!" oder „Ja vielen Dank! Das freut mich sehr!" oder „Würdest Du mal bitte …?...

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