Ambitioniertes Papier der AMK
Die zentrale Rolle der Böden für die weltweite Ernährungssicherung, die Bekämpfung der Klimakrise und die Erhaltung der Artenvielfalt sind die Ziele, auf die sich 68 Agrarminister aus aller Welt bei der 14. Berliner Agrarministerkonferenz am 28. Januar 2022 im Rahmen des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) geeinigt haben.
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In der unterzeichneten Erklärung werden Maßnahmen benannt, um die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung von Böden weltweit zu stärken.
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir nannte die Abschlusserklärung ambitioniert. Sie sei keine Absichtsbekundung, sondern ein „Auftrag zum Handeln“. Özdemir sprach von einem klaren Signal, das von Berlin ausgehe: „Unsere Reihen sind geschlossen - gegen den Hunger in der Welt und für eine nachhaltige Landwirtschaft mit mehr Klimaschutz."
Weltweiter Schutz der Ressource Boden
Die Agrarminister bekennen sich in dem Abschlusskommuniqué mit der Überschrift „Nachhaltige Landnutzung: Ernährungssicherung beginnt beim Boden“ dazu, die begrenzte Ressource Boden weltweit zu schützen und nachhaltig zu bewirtschaften.
Die Bodendegeneration soll eingedämmt, gesunde Böden sollen wiedergeherstellt werden. Dazu will man unter anderem Bodeninformationssysteme stärken sowie agrarökologische und andere innovative Ansätze unterstützen.
Hervorgehoben wird die Rolle des Bodens als Kohlenstoffspeicher zur Bewältigung des Klimawandels.
Förderung der biologischen Vielfalt
Die Ressortchefs erklären sich bereit, Treibhausgasemissionen aus kultivierten entwässerten Moorböden zu reduzieren. Verstärkt will man sich dafür einsetzen, die biologische Vielfalt in landwirtschaftlich genutzten Böden zu fördern.
Der Ökolandbau wird als vorteilhaft für die Bodenbiodiversität bewertet. Der Umgang mit Nährstoffen, einschließlich Düngemitteln, soll nachhaltiger und effizienter werden. Befürwortet werden ein verantwortungsvoller Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie ein nachhaltiger, integrierter Pflanzenschutz.
Verhinderung der Bodenversiegelung
In der Erklärung verpflichten sich die Unterzeichnenden ferner zu einem sorgsamen Umgang mit der weltweit begrenzten Ressource Boden. Dazu beitragen soll eine geringere Versiegelung von Böden.
Als essentiell wird ein fairer Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen erachtet. Betont wird die Bedeutung von Regeln für den Erwerb und die Nutzung von Land für die Ernährungssicherung.
Landerwerb müsse im Einklang mit Menschenrechten stehen sowie die sozialen und ökologischen Auswirkungen berücksichtigen. Hervorgehoben wird, dass Frauen, Junglandwirtinnen und Junglandwirte sowie indigene Völker Zugang zu Land erhalten sollten.