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ZDG | Verbände

Kein Getreide mehr für Bio-Sprit

Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft e.V. (ZDG) fordert, die Verwendung von Getreide in der Kraftstoffproduktion zu stoppen. Weizen und Mais dürften angesichts der Folgen des Ukraine-Krieges nicht weiter zu Ethanol verarbeitet werden.

Veröffentlicht am
Oksana Tkachuk/Colourbox
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In einem Brief an Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) und an die niedersächsische Amtskollegin Barbara Otte-Kinast (CDU) warnen sämtliche Verbände der Geflügelbranche vor einer Verknappung des Getreides auf den Weltmärkten, auf dem die Preise nach der russischen Invasion stark gestiegen sind.

Gefahr für Nutztierstandort Deutschland

"Wenn  die Futterversorgung auch nur teilweise zusammen bricht, gefährdet das den Nutztierstandort Deutschland, der im Bereich Tierwohl und Nachhaltigkeit im globalen Vergleich der fortschrittlichste ist", heißt es in dem Schreiben. 

Das müsse durch konsequentes Handeln sicher vermieden werden. Weizen und Mais dürften deshalb ab sofort in dieser schweren Krise nicht mehr zu Ethanol verarbeitet werden.

Starker Anstieg der Nachfrage nach Weizen erwartet

"Die ukrainischen Häfen sind blockiert und die Sanktionen gegen Russland führen dazu, dass der Weltmarkt davon ausgeht, dass die wichtigen ukrainischen und russischen Getreidemengen bis auf weiters als nicht mehr erreichbar gelten. Dadurch wird in der Folge zwangsläufig die Nachfrage, auch z.B. durch die Länder Nordafrikas, nach europäischem Weizen stark steigen. Damit unsere Tierhalter vor diesem Hintergrund weiter ihr kontraktiertes Tierfutter erhalten können, bedarf es entschlossener Entscheidungen unserer Politik !"

Heimische Versorgung muss gesichert sein

"Auch wenn wir in der EU bei Getreide bisher volle Eigenversorgung hatten, darf EU- Getreide  nur noch in den  Mengen zum Export freigegeben werden, die die heimische Futter – und Lebensmittelversorgung  nicht gefährden. Die Beimischung von für die Ernährung wichtigen Ölen und Fetten zu Kraftstoffen ist auszusetzen. Wenn GMO-haltiger Mais und Soja für die Fütterung importiert werden können, ist das von Politik und Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu akzeptieren und zu unterstützen."

Unterstützung bei Gesprächen mit LEH erwünscht

"Die für die Erhaltung der deutschen Geflügelwirtschaft und die sichere Versorgung unserer Bevölkerung mit den gewohnten Lebensmitteln (Geflügelfleisch und Eier) gleichermaßen notwendigen Schritte sind nach unserer Überzeugung unumgänglich und dürfen nicht hinaus gezögert werden. Mit dem LEH und weiteren Handelspartnern werden wir über kurzfristige Erzeugerpreiserhöhungen sprechen müssen und bitten auch hier um Ihre Unterstützung," appelliert Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär a. D. und Präsident des ZDG. 

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