„Mein Beruf ist ausgestorben"

Martin Melber war über 38 Jahre lang Wetterdiensttechniker beim Deutschen Wetterdienst, einer Einrichtung des Bundesverkehrsministeriums. Auf den Wetterstationen in Stötten bei Geislingen, auf der Zugspitze und auf dem Stuttgarter Schnarrenberg hat er das Wetter beobachtet und erfasst. Ebenso lange betrieb er eine Wetterstation bei sich zuhause in Westheim. Sein Wissen war beim Landwirtschaftsamt, bei Landwirten, Landfrauen, Gemüse- und Weinbauern sehr gefragt, Dutzende von Dia-Vorträgen, Artikeln und Filme sind dabei entstanden. Die Digitalisierung entließ Melber in den Vorruhestand. | Interview: Anna Widmaier

Veröffentlicht am: erschienen am 26.03.2022

erschienen in BWagrar 12/2022

So sahen Wetterstationen früher aus: Der ehemalige Wetterdiensttechniker des Deutschen Wetterdienstes Martin Melber vor seiner „Englischen Hütte" an seinem Wohnort in 74538 Rosengarten-Westheim.privat

BWagrar: Fast vierzig Jahre lang haben Sie das Wetter beobachtet. Dabei entstehen sicherlich viele Erlebnisse und Erfahrungen und ein sehr guter Überblick. Welche Veränderungen haben Sie festgestellt? Melber: Unsere Daten haben eindeutig die allgemein bekannten Entwicklungen belegt: Das Klima hat sich erwärmt, die Temperaturen sind deutlich angestiegen, vor allem in den letzten 15 Jahren. Wetterextreme wie Stürme, Starkniederschläge und Dürrephasen haben zugenommen und die Schneephasen sind immer kürzer geworden. BWagrar: Wie lief die Wetteraufzeichnung und Prognosenerstellung zu Beginn Ihrer Dienstzeit? Melber: Damals lief alles manuell. Man ging jede Stunde an die Station, hat die Daten abgelesen und Berechnungen wie den Luftdruck...

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