Herkunftskennzeichnung wird umgesetzt
Am Donnerstag, dem 11. August 2022 hat die schwedische Regierung die Einführung einer Herkunftskennzeichnung für Fleisch bekannt gegeben. In Deutschland wird derweil immer noch über die Tierhaltungskennzeichnung diskutiert.
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Schweden wird in Kürze einen Notifizierungsantrag bei der Europäischen Kommission einreichen. Die Kommission entscheidet dann binnen kürzester Frist über die Begründung für das Dringlichkeitsverfahren. Wird dem Antrag auf Anwendung des Dringlichkeitsverfahrens von der Kommission stattgegeben, dann gilt die dreimonatige Stillhaltefrist nicht, und der notifizierte Wortlaut kann unverzüglich erlassen werden.
Damit soll schon in Kürze die Kennzeichnung auch für Restaurants und Außer-Haus-Verpflegungen verpflichtend sein. Diese sollen die Information zur Herkunft des Fleischs auf ihren Speisekarten oder über Schilder weitergeben. Der Schwedische Bauernverband Lantbrukarnas Riksförbund (LRF) begrüßte die geplante Einführung. Die stellvertretende Verbandsvorsitzende Åsa Odell wies darauf hin, dass die Ankündigung der Regierung sehr positiv sei.
Nationaler Alleingang möglich
"Umfragen haben ergeben, dass immerhin 8 von 10 Restaurantgästen eine Herkunftskennzeichnung wünschen. Die Verbraucher wollen wissen, woher das Essen auf ihrem Teller kommt", erklärte Odell. Ohnehin sei die Herkunftskennzeichnung seit Jahren eine Forderung der schwedischen Bauern, die zu Recht stolz seien auf ihren niedrigen Antibiotikaeinsatz und höchste Tierwohlstandards in der Haltung.
Nach europäischem Recht ist die nationale Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung zulässig, wenn gute Gründe vorliegen. Dazu zählen beispielsweise das Vorhandensein nachweislich höherer Haltungsstandards im Inland sowie der Wunsch großer Teile der Bevölkerung nach einer solchen Kennzeichnung.