Aviäre Influenza: Ist die Impfung die Lösung?
Nicht nur in Deutschland grassiert die Vogelgrippe in einem bisher nicht gekannten Ausmaß. Angesichts von 48 Mio. Keulungen in ganz Europa wird der Ruf nach einer Impfung immer lauter, aber wäre das Problem damit wirklich gelöst? Darüber hat sich die Geflügel-Fachwelt am 7. Februar 2023 in Kalkriese ausgetauscht.
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Bisher konnte mittels konsequenter Keulung betroffener Bestände eine endemische Situation in Deutschland verhindert werden. Doch seit 2022 sei das Virus expandiert und biete nun eine hohe Anzahl an Varianten. H5N1 habe sich aufgrund seiner hohen „Fitness“ durchgesetzt, erklärt Prof. Dr. Timm Harder vom Friedrich-Loeffler-Institut. Ständiger Infektionsdruck und zu hohe Tier- und ökonomische Verluste fordern inzwischen ein Umdenken. Viele Geflügelhalter sehen deshalb in der Zulassung einer Impfung gegen die Geflügelpest die Lösung. Eine Impfung wird die Vogelgrippe aber nicht bekämpfen können, denn eine sterile Immunität gegen das Virus kann damit nicht aufgebaut werden.
Vor- und Nachteile müssen genau bewertet werden
Verbessern könnte sie die Situation dennoch. Das zeigte sich im Rahmen des Fachgesprächs Nutzgeflügel am Dienstag, 7. Februar 2023, in Kalkriese. Dafür müsste allerdings erst einmal ein Vakzin zur Verfügung stehen. Das einzig zugelassene stammt aus dem Jahr 2006 und bietet gegen die aktuelle Virusvariante keinen Schutz. Neue, wirksame Seren sind bereits entwickelt, bisher aber noch nicht zugelassen worden. Aber auch dann – da waren sich die Referenten einig – müssen die Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.
Welche das konkret sind, erfahren Sie demnächst in einer Beitragsserie zu diesem Thema auf dieser Website und im DGS Magazin 3/2023.
Das Fachgespräch Nutzgeflügel wurde veranstaltet von der Hochschule Osnabrück, der Tierärztlichen Hochschule Hannover und dem DGS Magazin.