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Puten | Fleisch

Puten-Pläne machen heimisches Fleisch fast unbezahlbar

Die Bundesregierung will im nationalen Alleingang die Besatzdichten in deutschen Putenställen drastisch reduzieren. Eine Berechnung der LWK Niedersachsen zeigt die Konsequenzen dieses Vorhabens.

Veröffentlicht am
Sergey Ryzhov/Shutterstock.com
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Die Folgen der geplanten gesetzlichen Haltungsanforderungen für die Putenmast werden deutsche Verbraucher schmerzhaft zu spüren bekommen. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat berechnet: Der Preis für die Putenbrust steigt bei Umsetzung der Pläne um bis zu 2,40 Euro pro Kilo. Dabei gehört Putenfleisch, beispielsweise Schnitzel, laut Marktforschungsinstitut GfK mit einem Monatsdurchschnittspreis von fast 11 Euro pro Kilo (Stand Dez. 22) seit längerem zu den hochpreisigen Fleischgerichten.

Das liegt vor allem daran, dass heimische Betriebe mit den „Bundeseinheitlichen Eckwerten“ sowie den Anforderungen der Initiative Tierwohl (ITW) freiwillig zu Tierwohl-Standards produzieren, die zu den höchsten weltweit zählen und entsprechend hohe Erzeugungskosten verursachen.

© ZDG e.V.

Bereits seit 2012 nehmen die Putenfleischeinfuhren deutlich zu, Deutschlands schärfste Wettbewerber sind derzeit Polen, Italien und Spanien. In Polen gilt eine einheitliche Besatzdichte von 57 Kilogramm, in Italien und Spanien gibt es keine spezifischen Regelungen.

Repräsentative Umfrage: EU-weite Haltungsstandards gefordert

Dass die Regierung Politik gegen den Willen der Verbraucher betreibt, zeigt auch eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des Verbandes Deutscher Putenerzeuger (VDP e.V.): Darin sprechen sich acht von zehn Befragten dafür aus, dass die Bundesregierung sich in der Putenmast für gleiche Tierwohl-Standards innerhalb der EU einsetzt.

„Die Tierwohl-Verantwortung deutscher Politik endet nicht an unseren Landesgrenzen!“

Bettina Gräfin von Spee, VDP-Vorsitzende

Fast ebenso viele Befragte (76 %) erwarten von der Politik, dass sie heimische Bevölkerung vor Fleischimporten unklarer Haltungsstandards schützt. Beim Kauf von Putenfleisch ist rund 44 % der Befragten die regionale Herkunft des Fleisches wichtig.

Verbraucherwünsche berücksichtigen

Der VDP fordert die deutsche Regierung auf, diesen Verbraucherwünschen Geltung zu verschaffen und sich für EU-weite Standards in der Putenhaltung, orientiert an den bewährten deutschen Besatzdichten, einzusetzen. Nur fairer Wettbewerb gewährleistet eine zukunftsfeste heimische Produktion und die Versorgung Deutschlands mit verantwortungsvoll produziertem Geflügelfleisch. 

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