Mutierte Salmonellen provozieren stärkere Immunantwort
Ein mutierter Salmonella-Stamm verursachte schwerere Infektionen bei Legehennen, was die Bedeutung von Kontrollen auf den lebensmittelbedingten Krankheitserreger noch vor der Schlachtung bzw. Verarbeitung unterstreicht.
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Die in der Zeitschrift Scientific Reports veröffentlichte Entdeckung überraschte die Forscher. Frühere Befunde bei Labormäusen legten nahe, dass die Eliminierung der Gene ttrA und pduA die Überlebensfähigkeit von Salmonellen im Darm verringern würde.
Die Forscher infizierten also Legehennen und Küken unterschiedlichen Alters mit dem mutierten Salmonella-Stamm und verglichen die Immunreaktionen des Darmtrakts und der Leber von diesen Hühnern mit jener von Vögeln, die mit den Wildtyp-Stämmen des gleichen Serotyps infiziert waren.
„Der genetische Apparat dieser Salmonellen reicht aus, um ihr Verhalten nicht nur als Reaktion auf Wirte wie Nutzgeflügel, sondern auch auf andere Bakterien, die in derselben Umgebung mit ihr konkurrieren, zu ändern. Als diese beiden Gene eliminiert wurden, fand es andere Überlebensmechanismen und wurde für die Vögel noch pathogener, also schneller krankmachend“, sagte Mauro Saraiva, Zweitautor der Studie und Postdoktorand an der School of Agricultural and Veterinary Sciences (FCAV) der São Paulo State University (UNESP) in Brasilien.
Eier und lebendes Geflügel vor Verarbeitung auf Salmonellen testen
Die Entdeckung unterstreicht die Bedeutung vorbeugender Maßnahmen gegen Salmonellen, die beim Schlüpfen beginnen. Salmonella ist ein gramnegatives anaerobes Bakterium, das nach Angaben der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) jedes Jahr für etwa 1,35 Millionen Krankheiten, 26.500 Krankenhauseinweisungen und 420 Todesfälle in den USA verantwortlich ist.
Der im Oktober 2022 veröffentlichte vorgeschlagene Rahmen des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) Food Safety and Inspection Service (FSIS) legt den Schwerpunkt verstärkt auf Kontrollen noch vor der Schlachtung bzw. Verarbeitung, um Salmonellen bei Geflügel zu reduzieren. „Die Salmonella-Serotypen, von denen bekannt ist, dass sie durch Lebensmittel übertragene Krankheiten verursachen, machen eine Person nicht immer krank. Obwohl es andere wichtige Wege für die Einschleppung dieser Bakterien in Geflügelfarmen gibt, besteht die größte Gefahr, wenn sehr junge Küken exponiert werden, da ihr Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist“, fügte Angelo Berchieri Junior, Professor am FCAV-UNES, hinzu.