Resistenzen bei Salmonellen und Campylobacter weiterhin hoch
Salmonellen- und Campylobacter-Bakterien weisen nach wie vor hohe Antibiotikaresistenzen auf. Das geht aus dem am 29. März 2022 gemeinsam von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) veröffentlichten Bericht hervor.
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Demzufolge war die Campylobacteriose im Jahr 2020 die am häufigsten gemeldete Zoonose in der EU und zugleich die häufigste Ursache für lebensmittelbedingte Krankheiten.
Laut Angaben von EFSA und ECDC zeigen Campylobacter-Bakterien nach wie vor eine „sehr hohe“ Resistenz gegen den Wirkstoff Ciprofloxacin. Hierbei handelt es sich um ein Antibiotikum der Gruppe der Fluorchinolone, das üblicherweise zur Behandlung bakterieller Infektionen beim Menschen zum Einsatz kommt.
Zunehmende Resistenzen gegen Antibiotikaklassen
Wie ausgeführt wird, wurden sowohl bei Menschen als auch bei Masthähnchen zunehmende Resistenzen gegen diese Antibiotikaklasse bei Campylobacter jejuni, welches beim Menschen als Erreger von Durchfallerkrankungen in Erscheinung treten kann, zu beobachten.
Bei Salmonella Enteritidis - laut EFSA die häufigste Art von Salmonelleninfektionen beim Menschen - treten dem Bericht zufolge zunehmende Resistenzen gegen die Antibiotikaklasse Chinolon/Fluorochinolon auf.
Bei Tieren habe die Resistenz gegen diese Antibiotika bei Campylobacter jejuni und Salmonella-Bakterien 2020 im Allgemeinen auf einem „mäßig bis hohem“ Niveau gelegen.
Trotz Rückgangs besteht kein Grund zur Entwarnung
Allerdings wird auch festgestellt, dass trotz der allgemein zunehmenden Resistenzen die Resistenz gegen zwei kritische Antibiotika nach wie vor gering sei. Dies gelte sowohl für den Menschen als auch für die zur Lebensmittelerzeugung dienenden Tiere bei Bakterien der Gattung Escherichia coli, Salmonella und Campylobacter.
So sei bei der Behandlung von Salmonellenerkrankungen bei Menschen im Zeitraum 2016 bis 2020 ein Rückgang der Resistenz gegenüber den Antibiotikagruppen der Tetracycline und Ampicilline in zehn Ländern beobachtet worden. Dies gelte insbesondere für das Bakterium Salmonella Typhimurium.
Trotz des beobachteten Rückgangs gibt es aus Sicht der EFSA und des ECDC aber keinen Grund zur Entwarnung. Nach wie vor seien die Resistenzen gegen diese Antibiotika bei Bakterieninfektionen von Mensch und Tier „nach wie vor hoch“, stellen beide Behörden klar.