Großbritannien: Preisdruck gefährdet heimische Eierversorgung
Heimische Eier werden zunehmend knapp in Großbritannien. Britische Einzelhändel beginnen jetzt Eier aus Italien einzukaufen. Dabei ist das Problem hausgemacht.
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Italienische Eierproduzenten stehen aktuell einer steigenden Nachfrage aus Großbritannien gegenüber, da der britische Lebensmitteleinzelhandel nach Lösungen sucht, um den Rückgang der heimischen Eierproduktion auszugleichen. Medienberichten zufolge seien italienische Eier bereits in den Regalen britischer Supermärkte zu finden.
Immer weniger Legehennen
Der Mangel an inländischen Eiern ist ein Problem, das größtenteils selbstverschuldet sei. Robert Gooch, Geschäftsführer des britischen Verbandes der Freiland-Eierproduzenten (British Free Range Egg Producers Association), erklärte dazu, dass viele britische Produzenten ihre Produktion eingestellt haben, um keine Verluste zu erleiden. "Im letzten Jahr kostete es uns £1,40, ein Dutzend Eier herzustellen, aber die Supermärkte bestanden darauf, weiterhin nur £1 zu zahlen." Seitens der britischen Regierung kam keine Unterstützung, und Gooch fügte hinzu: "Unsere Regierung scheint mehr an günstigen Lebensmitteln als an Lebensmittelsicherheit interessiert zu sein."
Gegen Ende des letzten Jahres gab der Einzelhandel schließlich nach und bot den Eierproduzenten wieder höhere Preise an. Allerdings hatten viele Betriebe bereits ihre Legehennenbestände reduziert, um Kosten zu sparen. Daher gibt es nun weniger Eier. Bis heimische Eier in Großbrittannien wieder in ausreichener Anzahl zur Verfügung stehen, werde es noch eine Weile dauern, denn die Eierproduzenten sind verunsichert und halten sich mit Investitionen in Geflügelställe und Ausstattung vorerst zurück, so Gooch.