Bekommen Hühner während der Transporte Durst?
Eine kürzlich im Journal „Poultry Science“ veröffentlichte Literaturstudie beschäftigt sich mit der Frage, ab wann Geflügel während des Transports zum Schlachthof Durst bekommen und was ein möglicher Wassermangel für Auswirkungen auf die Tiere haben könnte.
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Um jedoch fundierte Rückschlüsse auf den Zusammenhang zwischen Durst und Transportdauer ziehen zu können, seien grundlegend mehr Informationen über die Auswirkungen von Wasserentzug erforderlich.
Wie dänische Wissenschaftler der Abteilung für Tier- und Veterinärwissenschaften an der Aarhus University herausfanden, ist der Zeitpunkt der physiologischen Reaktionen im Verhältnis zum Durst beim Geflügel bisher noch unbekannt. Die analysierte Literatur zeigte ganz unterschiedliche Ergebnisse, einige Arbeiten wiesen erst nach 24 Stunden oder länger signifikante physiologische Reaktionen bei Legehennen und Broilern nach. Das deutet darauf hin, dass Hühner unter bestimmten Bedingungen möglicherweise in der Lage sind, längere Zeiträume des Wassermangels zu bewältigen.
Unterschiede bei Legehennen und Masthähnchen
Ein Augenmerk der Studie lag auf den Unterschieden bei Legehennen und Masthähnchen. So seien Legehennen am Ende ihrer Legeperiode möglicherweise stärker von Wassermangel betroffen als Broiler, da sie für die Eiproduktion mehr Wasser benötigen. Die Studie betonte auch die steigende Bedeutung der Geflügeltransporte in Zusammenhang zukünftiger extremer Wetterbedingungen.
Laut Studie könne eine Dehydration bei Geflügel zu physiologischen Veränderungen führen, die durch Messungen von Plasma-Osmolalität, Arginin-Vasotocin und Chlorid nachweisbar seien. Physiologische Indikatoren wie Plasma-Osmolalität, Arginin-Vasotocin und Chlorid wurden von den Forschern als besonders geeignet für die Bewertung von Dehydration aufgrund von Wasserentzug während des Transports angesehen.
Risiko minimierte Empfehlung der Wissenschaft
Auf der Grundlage der verfügbaren Literatur gelangt die Studie zu dem Schluss, dass Gesamttransportdauern (d. h. vom anfänglichen Wasserentzug bis zum Zeitpunkt der Schlachtung) von mehr als sechs Stunden wahrscheinlich mit messbaren physiologischen Indikatoren für Dehydrierung verbunden seien und möglicherweise mit negativen emotionalen Zuständen verbunden sein können.
Allerdings sind weitere Untersuchungen erforderlich, um dies zu klären. Die derzeit verfügbaren Kenntnisse und Bewertungsinstrumente reichen nicht aus, um die durch den Durst selbst verursachte Verschlechterung des Wohlergehens von Geflügel zu erkennen. Die Veröffentlichung der Studie mit dem Titel „Water deprivation in poultry in connection with transport to slaughter – a review“ erfolgte im Journal „Poultry Science“ auf der Plattform ScienceDirect.