Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Bundesrat

Biogas: Anlagen künftig besser ausschöpfen

Die Bundesregierung soll die Rahmenbedingungen für Biogasanlagen verbessern. Das fordert der Bundesrat in einer Entschließung.

von DGS Redaktion (Quelle: AgE) erschienen am 30.04.2024
Biogasanlagen sollen hochflexible Speicherkraftwerke werden. © Oliver Hoffmann/Colourbox
Artikel teilen:

Bessere Bedingungen für den Betrieb von Biogasanlagen fordert der Bundesrat und verweist auf deren Beitrag zur Versorgungssicherheit mit Strom und zur Bereitstellung von Regelenergie. In einer Entschließung vom 26. April 2024 wird die Bundesregierung aufgefordert, einen geeigneten Rahmen für die technische Ertüchtigung und Transformation von Biogasbestandsanlagen zu schaffen, damit diese Kapazitäten bei verstärkter Nutzung von Rest- und Abfallstoffen „bestmöglich aktiviert werden“.

Größere Ausschreibungsmengen und Sonderausschreibung

Dazu soll der Bund zusätzlich zu den geplanten Ausschreibungen für H2-Ready-Gaskraftwerke kurzfristig eine Sonderausschreibung für Biogas-Kraftwerke durchführen. Daneben plädiert der Bundesrat dafür, auch mit angepassten Gebotshöchstwerten und einem höheren Flexibilitätszuschlag Anreize für die Transformation von Biogasanlagen zu hochflexiblen Speicherkraftwerken zu schaffen. Zudem sollte noch 2024 eine für alle Regionen offene Sonderausschreibung für bestehende Biogasanlagen, die Wärmenetze beliefern, aufgesetzt werden.

Zur verstärkten Ausschöpfung der Potenziale aus Bioabfall, landwirtschaftlichen Reststoffen, insbesondere Gülle, Landschaftspflegematerial, Zwischenfrüchten oder Blühstreifen ist es laut Bundesrat ferner dringend erforderlich, „zu prüfen, welche rechtlichen Regelungen angepasst werden müssen, die eine Nutzung als Biogassubstrate hemmen“.

Vielen Anlagen könnte das Aus drohen

Schleswig-Holsteins grüner Umweltminister Tobias Goldschmidt warnte, dass viele ältere Biogasanlagen in Norddeutschland vor dem Aus stünden. Einer der Gründe sei die Südquote, nach der Biogasanlagen aus dem Süden Deutschlands mindestens 50 % des EEG-Ausschreibungs­volumens erhielten. Aus diesem Grund hätten viele Biogasanlagenbetreiber im Norden keinen Zuschlag erhalten, und der Weiterbetrieb bestehender Biogas-Wärmenetze sei gefährdet. Goldschmidt zufolge waren Ende 2023 in Schleswig-Holstein 1.009 Biomasseanlagen mit einer Leistung von 614,5 Megawatt in Betrieb. Konkret vom Aus bedroht seien derzeit knapp 70 Biogasanlagen mit einer Leistung von etwa 33 Megawatt.

Das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) begrüßte den Bundesratsbeschluss und mahnte, Biogasanlagen sowie Biomethan- und Holzheizkraftwerke müssten in der Energiewende eine größere Rolle spielen. Andernfalls verliere Deutschland signifikante Teile des heutigen Anlagenbestandes und gebe eine gesicherte sowie flexibel regelbare, erneuerbare Stromerzeugung auf.

Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.