
Brasiliens Hühnerfleischexporte steigen wieder
Brasiliens Hühnerfleischexporte sind im April im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Überschwemmungen in Rio Grande do Sul könnten jedoch in den nächsten Monaten das Wachstum dämpfen.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 12.06.2024Brasiliens Export von Hähnchenfleisch hat im April wieder Fahrt aufgenommen. Laut der Vereinigung Tierisches Protein (ABPA) sind die Exporte von Hähnchenfleisch im April gegenüber dem Vorjahresmonat um 10, 5 % auf 480.700 Tonnen gestiegen. Für den Zeitraum Januar bis April sieht die Bilanz allerdings nicht ganz so positiv aus. Die Ausfuhrmenge verfehlte mit 1,70 Mio. Tonnen das Vorjahresergebnis um 2,8 %. Im Monat März war der internationale Absatz gegenüber dem Vorjahresmonat noch um 18,8 % eingebrochen.
Allerdings hat sich der Abstand zum Rekordjahr 2023 zuletzt verkürzt. Das gilt auch für die Exporteinnahmen im ersten Jahresdrittel, die mit 2,79 Mrd. Euro das Vorjahresniveau noch um 11,4 % verfehlten. Nach dem ersten Quartal war das Minus mit 16,7 % im Vorjahresvergleich aber noch deutlich größer ausgefallen.
Überschwemmungen in Rio Grande do Sul
Im Mai könnten sich bei den Ausfuhren jedoch die starken Überschwemmungen im exportrelevanten Bundesstaat Rio Grande do Sul negativ bemerkbar machen. Laut ABPA steuerte Rio Grande do Sul zuletzt gut 16 % zu den Hühnerfleischexporten bei. Der Zugang zum Haupthafen des Bundesstaates ist durch die Überschwemmungen und Erdrutsche beeinträchtigt. Dort werden gut 6 % der Hühnerfleischexporte des Landes verladen.
Produktionsdämpfend und exportmindernd dürften sich auch die Schäden an der für die Geflügelwirtschaft relevanten Infrastruktur auswirken. Viele Geflügelbetriebe wurden beschädigt oder ganz zerstört. Etliche Geflügelschlachthöfe waren oder sind laut Berichten wegen nicht passierbarer Straßen von Lieferengpässen beim Schlachtvieh betroffen. Auch ist stellenweise der Zugang zu Futter und Trinkwasser für die Nutztiere eingeschränkt, was zu Leistungseinbußen führen dürfte.