
Campylobacter in Geflügelfleischproben
Ergebnisse der amtlichen Lebensmitteluntersuchungen in Niedersachsen zeigen eine hohe Sicherheit für alle Testwaren. Allerdings wurde bei Geflügelfleisch häufig Campylobacter nachgewiesen.
von DGS Redaktion Quelle Nds. Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz erschienen am 24.09.2024Die in Niedersachsen angebotenen Lebensmitteln sind sicher. Dieses Fazit kann aus den Ergebnissen der 2023 vorgenommenen amtlichen Untersuchungen gezogen werden. Wie aus dem Verbraucherschutzbericht 2023 hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr insgesamt 27.372 Lebensmittelproben in 8.816 Betrieben entnommen und untersucht. Rund 11 % dieser Proben wurden wegen mikrobiologischer oder anderer Verunreinigungen beanstandet. Jedoch fiel der Anteil der Proben mit gesundheitsschädlichen Keimen mit 0,3 % erneut sehr niedrig aus.
Campylobacter bei Geflügelfleisch
Im Jahr 2023 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstitut (LVI) Oldenburg insgesamt 207 Fleischproben vorwiegend aus dem niedersächsischen Einzelhandel auf den Erreger Campylobacter untersucht. Ein positiver Befund ergab sich bei 43 oder 21 % dieser Proben. Am höchsten war der Anteil bei rohem Hähnchenfleisch mit 68 % bei 32 von 47 Proben. Bei 15 gezogenen Proben von rohen Geflügelfleischsorten – wie Ente oder Gans – waren zehn (66 %) belastet, bei vier Putenfleischproben eine (25 %). Proben von Rind- und Schweinefleisch blieben ohne Befund.
Campylobacter sei als der Krankheitserreger vielen Menschen kaum bekannt. Laut einer Umfrage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) haben nur etwa ein Viertel der Befragten schon einmal von Campylobacter in Lebensmitteln gehört. Da der Erreger oft durch den Verzehr von unzureichend gegartem oder unsachgemäß verarbeitetem Geflügelfleisch übertragen wird, könnte eine klare Kennzeichnung auf den Produkten das Bewusstsein der Verbraucher erhöhen und zu einer sichereren Handhabung beitragen, heißt es im Bericht.
Saisonale Effekte bei Campylobacter-Infektionen
Eine schwedische Studie, erschienen im "International Journal of Food Microbiology", hat den Zusammenhang der Häufigkeit des Auftretens einer Infektion mit Campylobacter bei Masthähnchen und der Übertragung auf den Menschen untersucht. Der Verzehr von Broilerfleisch ist ebenso ein Risikofaktor für sporadische Fälle von Campylobacteriose, wie auch internationale Reisen, die Einnahme von Magensäuremitteln, der berufliche Kontakt mit Tieren sowie der Verzehr von rohen oder nicht durchgegarten Eiern, Rindfleisch und Milchprodukten.