
EU-Dachverbände lehnen Mercosur ab
Mehrere EU-Dachverbände bekräftigen ihre Ablehnung des Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten.
von DGS Redaktion Quelle AgE erschienen am 14.10.2024Gemeinsam mit weiteren Branchenorganisationen haben die EU-Ausschüsse der Bauernverbände (Copa) und ländlichen Genossenschaften (Cogeca) ihre Absage an das Freihandelsabkommen zwischen der Europäischen Union und den Mercosur-Staaten bekräftigt. Aus ihrer Sicht ist die Vereinbarung nicht mit den Ergebnissen des Strategischen Dialogs (SD) zur Zukunft der europäischen Landwirtschaft zu vereinbaren. Der SD-Abschlussbericht wurde Anfang September 2024 veröffentlicht.
„Vereinbarung widerspricht strategischen Zielen der EU-Landwirtschaft“
In einer am Donnerstag (10.10.) veröffentlichen gemeinsamen Erklärung verweisen die Dachverbände zur Begründung auf die Empfehlungen des SD. Dort heißt es unter anderem, „die Europäische Kommission muss die strategische Bedeutung von Landwirtschaft und Lebensmitteln in Handelsverhandlungen stärker unterstreichen, ihre Verhandlungsstrategien umfassend überprüfen und ihre Methode zur Durchführung von Folgenabschätzungen im Vorfeld von Handelsverhandlungen überprüfen“.
Wie die EU-Ausschüsse und ihre Mitstreiter hervorheben, ist von den Mercosur-Staaten keine Angleichung an die europäischen Produktions-, Umwelt- und Sozialstandards zu erwarten. Sie warnen zudem vor neuen Bauernprotesten in Europa und den Gefahren für Umwelt und Biodiversität, insbesondere in Brasilien. Neben Copa-Cogeca wurde die Erklärung von den Dachverbänden der Rüben- (CIBE) und Maiserzeuger (CEPM Maiz’Europe), der Vereinigung der Europäischen Geflügelverarbeiter und -händler (AVEC) und der Europäischen Zuckerindustrie (CEFS) unterzeichnet.
AVEC hatte zuvor bei seiner Generalversammlung Mitte September in Brügge die aktuellen Herausforderungen für die europäische Geflügelbranche im Zusammenhang mit den Mercosur-Abkommen zum Thema gemacht und angesichts niedriger Tierhaltungsstandards in den Mercosur-Ländern von der EU faire Handelsbedingungen gefordert.
Laut des Nachrichtendienstes AgE verfolgt die EU-Kommission ihr Mandat für Verhandlungen mit dem südamerikanischen Staatenblock ungeachtet politischer Äußerungen aus den Mitgliedstaaten nach wie vor weiter. Die jüngsten Verhandlungen fanden vom 7. bis zum 9. Oktober in der brasilianischen Hauptstadt Brasília statt.