Agrardiesel soll teurer werden
Die Ampelkoalition will die Beihilfe für Agrardiesel streichen. Auch die CO2-Steuer für Diesel soll steigen. Die Teilerstattung für Landwirte beträgt derzeit 21,48 Cent pro Liter. Das ist die Differenz vom Steuersatz Agrardiesel 25,56 Cent/Liter zum vollen Steuersatz 47,04 Cent/Liter. In der Summe sind das pro Jahr 420 bis 440 Millionen Euro an Erstattung, die gestrichen werden sollen.
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Bei einem Literpreis von 1,70 Euro für Diesel an der normalen Tankstelle zahlt ein Landwirt dank der Beihilfe derzeit 1,485 Euro pro Liter. Zudem schlägt künftig auch die CO2-Bepreisung zu Buche. Die CO2-Steuer beträgt 30 Euro pro Tonne CO2 und soll 2024 auf 45 Euro pro Tonne ausgestoßenem Kohlendioxid steigen. Umgelegt auf den Liter Diesel bedeutet das vier bis fünf Cent pro Liter mehr. Geht man von fünf Cent aus, müsste der landwirtschaftliche Betrieb statt der heute 1,48 Euro pro Liter (mit Beihilfe) künftig die vollen 1,75 Euro pro Liter bezahlen. Bei einem Verbrauch von 10.000 Liter im Jahr wären das rund 2700 Euro weniger Geld pro Betrieb und Jahr. Je nach Betrieb wirkt sich das Streichen der Beihilfe unterschiedlich stark aus, auch Beträge im unteren fünfstelligen Bereich dürften keine Seltenheit sein. Solche Maßnahmen schwächen die Wirtschaftskraft der Betriebe erheblich.
Europaweit große Spannbreite
Der Verbrauch in der Land- und Forstwirtschaft beträgt rund 2 Milliarden Liter Diesel pro Jahr. Die CO2-Emissionen aus Agrardiesel belaufen sich auf rund 5 Mio. t. Im EU-Vergleich fallen die Steuern auf Agrardiesel unterschiedlich aus. Die höchsten Sätze bei der Agrardieselbesteuerung haben die Niederlande mit 50,4 Cent/Liter, die niedrigsten Sätze mit 0 Cent/Liter gibt es in Belgien und Luxemburg. Deutschland liegt mit 25,6 Cent/Liter im Mittelfeld der Belastung. In Frankreich sind es 37,7 Cent/Liter in Polen 36,8 Cent/Liter und in Italien nur 13,6 Cent/Liter, in Spanien 9,7 Cent/Liter und in Dänemark 6,95 Cent/Liter.
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