Starke Nachfrage
Zuchtviehauktionen in der Ferienzeit sind immer gut besucht, so wie auch die Versteigerung der Allgäuer Herdebuchgesellschaft am 19. Februar in der Allgäuhalle in Kempten. Der Kaufbedarf an Zuchtvieh war groß. Schon lange nicht mehr war die Allgäuhalle so voll besetzt. Aufgetrieben waren 22 Stiere, 5 Kühe, 132 Jungkühe und 33 weibliche Zuchtkälber.
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Mit dem heranrückenden Frühjahr beginnt die Zeit, in der Deckstiere traditionell gut absetzbar sind. Die Aufzüchter haben sich darauf eingestellt und treiben entsprechend mehr Stiere auf die Auktionen auf. So umfasste das Angebot diesmal 22 Tiere, von denen 21 zum Verkauf zugelassen werden konnten. Auffallend viele Kandidaten waren dabei schon etwas älter und offensichtlich für die Frühjahrsauktionen zurückgehalten worden. Während die genetischen Daten der Stiere insgesamt ein gutes züchterisches Niveau repräsentierten, reichten sie in der Fundamentqualität nicht ganz an das hervorragende Niveau der Vorauktion heran. Alle fanden im flotten Bietgeschehen aber einen Käufer, blieben jedoch mit 1381 Euro im Schnitt um 58 Euro hinter der Vorauktion zurück. Den Tageshöchstpreis erzielte mit 1820 Euro ein Huray-Sohn aus einer Payoff mit gen. GZW von 120 von Günther Hartwig aus Seeg, der mit einem weiteren Stier nach Reinland-Pfalz verkauft wurde. Zwei Stiere gingen darüber hinaus nach Luxemburg und einer nach Belgien.
Nachfragewelle rollt an
Beim zweiten Januar-Markt wurde der plötzliche Preissprung bei den Jungkühen noch mit einem überraschten Fragzeichen versehen. Mit der jetzigen Februar-Auktion wird aber immer deutlicher, dass anscheinend eine große Nachfragewelle im Anrollen ist – insbesondere wenn eine herausragende Qualität an Jungkühen angeboten wird, wie dies in der Allgäuhalle beim letzten Mal der Fall war. Nicht nur die Fundament- und Euterqualitäten der 133 angebotenen Jungkühe gefielen, sondern auch das Leistungsvermögen war überragend. Die zahlreichen Kaufinteressenten honorierten dies mit eifrigem Bieten und scheuten häufig die 2000 Euro-Marke nicht. Im Schnitt kosteten Braunviehjungkühe mit 1711 Euro nochmals 54 Euro mehr als beim letzten Mal und erreichten ein bisher selten erzieltes Preisniveau. Die erstplatzierte Jungkuh, eine Jusch-Tochter mit 30,4 kg Tagesgemelk, gezüchtet von Alban Immle, Ebersbach und aufgezogen von Hubert Epp Bad Grönenbach-Herbisried, wurde von der Allgäuer Jungzüchtergemeinschaft für 2360 Euro ersteigert. Den Tageshöchstpreis erzielte hingegen mit 2920 Euro eine Padua-Tochter mit 32 kg, die von Hubert Müller, Ofterschwang-Tiefenberg gezüchtet und von Meinrad Ney, Rettenberg-Sterklis aufgezogen wurde. Jede fünfte Jungkuh wurde entweder nach Italien oder nach Norddeutschland, Luxemburg und auch ins Fränkische verkauft. Der Bedarf konnte bei Weitem nicht gedeckt werden.
Kälber waren ebenfalls gefragt
Vom Nachfrageboom profitierten die weiblichen Zuchtkälber. Von den 33 aufgetriebenen Kuhkälbern wurden alle verkauft und legten mit 358 Euro gegenüber Januar um 57 Euro zu. Auch bei den Kälbern war das auswärtige Kaufinteresse wieder groß: Neun Kälber gingen nach Norddeutschland.
Braunvieh
Tiere verkauft
Preis in Euro
Spanne
Deckstiere
21
1381
850-1820
Kühe
5
1356
1100-1520
Jungkühe
128
1711
880-2920
Kuhkälber
33
358
120-560
Nutzjungkühe
4
1505
1040-1840
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