Versteigerungen unter „Denkmalschutz“
Etwas Besonderes hat die Allgäuer Herdebuchgesellschaft (AHG) jetzt bei ihren Zuchtviehversteigerungen in Kempten zu bieten. Wie jüngst auch der lokalen Tagespresse zu entnehmen war, wurde die altehrwürdige Allgäuhalle samt ihrer „Gallionsfigur“, dem Stier Roman unter Denkmalschutz gestellt. Dies war aber wohl kaum der Grund für den guten Besuch bei der letzten Versteigerung am 3. Dezember. Aufgetrieben waren 8 Stiere, 13 Kühe, 121 Jungkühe und 36 weibliche Zuchtkälber.
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Deutlich größer als vor 14 Tagen war mit 8 Zuchtstieren das Angebot in dieser Kategorie. Allerdings konnte auch die überragende Qualität der Vorauktion erwartungsgemäß nicht erreicht werden, weshalb der Schnittpreis mit 1525 Euro immer noch gut war. Erstrangiert und mit 1860 Euro auch bestbezahlter Stier war ein sehr gut entwickelter Hegall-Sohn aus einer leistungs-, eiweiß- und exterieurstarken Vigor-Tochter von Franz Höß, Oberstaufen, der darüber hinaus auch mit einem genomischen Zuchtwert von +850 kg Milch bei guten Exterieurzuchtwerten überzeugte und nach Österreich ging. Interessant war auch der genetisch hornlose Vasient-Sohn auf Rang zwei von Norbert Meggle, Reicholzried, der mit tadellosem eigenem Exterieur und auch herausragenden diesbezüglichen Zuchtwerten für 1780 Euro im Zuchtgebiet blieb. Der Bedarf an guten, genomisch getesteten Stieren konnte nicht gedeckt werden.
Interessante Jungkühe
Überzeugend in der Euterqualität war das Angebot unter den 121 Jungkühen. Die zahlreichen Kaufinteressenten hatten hier gute Auswahlmöglichkeit und waren auch bereit, die Qualität entsprechend zu bezahlen. Schwieriger an den Mann zu bringen sind allerdings immer wieder Jungkühe unter 24 kg Tagesgemelk, während hochleistende Tiere zu guten Preisen aus dem Ring gingen und nicht unter Vormarktniveau zu haben waren. So erzielte eine harmonische Prejula-Tochter von Xaver Huschitt, Krugzell, in Wkl. 1 mit einem Tagesgemelk von 32,5 kg Milch den Tageshöchstpreis von 2360 Euro. Sie blieb im Zuchtgebiet. Erstrangiert war eine Harlem-Tochter mit 37,2 kg Tagesgemelk und herausragender Euteranlage von Christoph Wegmann, Durach, die für 2140 Euro ins oberbayerische Nachbargebiet wechselte. Insgesamt gingen rund 30 Prozent der Jungkühe nach Österreich und Südtirol.
Nach wie vor etwas verhalten zeigte sich die Nachfrage bei den weiblichen Zuchtkälbern. Hier bewegten sich die Preise auf Vormarktniveau und mancher Züchter war nicht bereit sein Kalb zum Gebotspreis abzugeben.
Braunvieh
Tiere
Schnittpreis
Spanne
Deckstiere
8
1525
1180-1860
Kühe
11
1287
920-1880
Jungkühe
111
1537
760-2360
Kuhkälber
28
282
180-420
Jungkühe FV
1
1500
-
Jungkühe HF
3
1680
1220-1940
Nutzjungkühe
2
1205
950-1460
Kuhkälber HF
1
120
-
Nutzkuhkälber
1
300
-
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