MEGU: Keine Entwarnung beim Milchpreis
Die Milcherzeugergenossenschaft Unterland-Hohenlohe-Franken eG (MEGU) hatte am 2. März zur Generalversammlung in den katholischen Gemeindesaal in Oedheim eingeladen. Mit großen Erwartungen waren die Mitglieder dieser Einladung gefolgt. Rainer Riedel konnte als Vorstandsvorsitzender keine Entwarnung für den desolaten Milchpreis geben.
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Die Milchliefermengen sind europaweit zu hoch und die Mengen werden, insbesondere in Holland und in Irland, weiter hochgefahren. Die Zukunftsaussichten sind aus diesem Grund für die deutschen Milcherzeuger derzeit nicht positiv. Im Rückblick auf die Entwicklung der MEGU konnte Riedel feststellen, dass die starke Ausweitung der Milchmenge nach dem Auslauf der Milchreferenzmengenregelung bislang nicht stattgefunden hat. Eine Umfrage aus dem Frühjahr 2015 lies vermuten, dass nach dem Auslauf der Quotenmenge zum 1. April 2015 ca. fünf bis acht Prozent mehr Milch auf den Höfen der Mitglieder der Genossenschaft gemolken werden wird. Am Ende des Jahres konnte die Genossenschaft allerdings feststellen, dass die Milchmenge im Jahr 2015 gegenüber 2014 um 0,9 Prozent auf 44,05 Mio Kilogramm zurückgegangen ist.
Trendwende derzeit nicht in Sicht
Trotz dieser Entwicklung auf dem heimischen Markt konnte nicht verhindert werden, dass der Milchpreis innerhalb Jahresfrist von 37 Cent/kg auf ca. 29 Cent/Kg zurückgegangen ist. Eine entsprechende Trendwende ist weiter nicht in Sicht. Die 107 milchproduzierenden Milchviehbetriebe der Genossenschaft hatten im Jahresdurchschnitt eine Milchmenge von 411.682 Kilogramm auf den Markt gebracht. Dies entspricht einer täglichen Anlieferung von 1.125 Kilogramm (1073 Kilogramm im Vorjahr). Die Qualität der erzeugten Milch war wieder hervorragend. Mit einem durchschnittlichen Fettwert von 4,18 Prozent (Vorjahr 4,08) und einem Durchschnitteiweißgehalt von 3,41 % (Vorjahr 3,42) konnte noch einmal eine Qualitätssteigerung erfolgen.
30,14 Cent pro kg im Jahr 2015
Die Milchlieferanten der MEGU erhielten in zwölf Abschlagszahlungen für 2015 30,14 Cent/kg – ohne die entsprechenden Qualitätszuschläge und Mehrwertsteuer. Riedel betonte, dass die Lieferanten auch bei entsprechend positiver Sichtweise für das Jahr 2016 mit einem weiteren Rückgang des Milchpreises rechnen müssen. Riedel dankte für die guten Milchanlieferungen und für die weitere Bereitschaft auch bei diesen zugegebenermaßen schwierigen Aussichten sich für die Milchproduktion auf ihren Höfen einzusetzen.
Rückgang im Umsatz, gute Vermögenslage
In seinem Finanzbericht konnte Geschäftsführer Gerhard Heer, Adolzfurt, die Ausführungen des Vorstandsvorsitzenden nur nachzeichnen. Die Umsatzerlöse ermäßigten sich im Geschäftsjahr von 18,4 Mio Euro auf 14,7 Mio Euro. Aufgrund des schlechteren Finanzergebnisses veranlasst durch das anhaltend niedrige Zinsniveau konnte ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit in Höhe von 11.400 Euro erwirtschaftet werden. Die Steigerung gegenüber dem Vorjahr wurde durch konsequentes Ausgabenmanagement erzielt. Die Generalversammlung wurde von Verbandsoberprüfer Matthias Hillebrand (BWGV) über das Ergebnis der gesetzlichen Pflichtprüfung und der Prüfung des Jahresabschusses 2015 unterrichtet. Er konnte der Genossenschaft eine solide Geschäftspolitik und eine gute Vermögenslage bescheinigen.
Wahlen in die Gremien
Bei den Wahlen in den Vorstand und Aufsichtsrat wurden die bisherigen Stelleninhaber in ihren Ämtern bestätigt. Walter Gailing (Eschenau) wurde in sein Amt als Vorstand wiedergewählt. Peter Strecker (Neureut) und Armin Mittmann (Bittelbronn) wurden als Aufsichtsratsmitglieder jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
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