Ein Hoch auf die Vielfalt
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Am 1. Juni dreht sich alles um die Milch und ihre Weiterverarbeitung zu Quark, Joghurt, Käse und Eis. Slow Food Deutschland lädt dazu ein, auf dem Reyerhof in der Nähe von Stuttgart mehr über die Erzeugung des Grundnahrungsmittels zu erfahren. Was zeichnet eine "gute" Milch aus? Wie schmeckt der Unterschied zwischen Rohmilch, pasteurisierter und homogenisierter Milch? Wie wirken sich Prozesse der Milchverarbeitung, Haltungsformen und die Wahl des Futters der Tiere auf den Genuss aus? Das und vieles mehr erfahren, erleben und schmecken die Teilnehmer. Auf dem Programm stehen ein Besuch im Stall während der Melkzeit und eine anschließende Verkostung. Christoph Simpfendörfer, Biobauer und Gesellschafter des Reyerhofs, und Hanns-Ernst Kniepkamp, langjähriger Leiter der Qualitätskommission von Slow Food Deutschland begleiten die Tour.
Anteil Rohmilch in Deutschland fast bei Null
Der drastische Rückgang kleiner Milchbauernhöfe und Milchgeschäfte sowie die bürokratischen Hürden der "Milch-ab-Hof-Abgabe" haben den Anteil von Rohmilch in Deutschland heute fast gegen Null gebracht. Diese Rahmenbedingungen berauben den Verbraucher eines qualitativ hochwertigen und geschmacklich vielfältigen Grundnahrungsmittels. Rohmilch und Rohmilchkäse sind so vielgestaltig wie die Tierarten (Rind, Schaf, Ziege, Pferd, Kamel, Rentier), deren Rassen, Regionen, Hersteller und Verarbeitungsweisen. Ihr Geschmack spricht für sich. Deshalb möchte Slow Food die Wertschätzung der naturbelassen Milch durch Verkostungen stärken und fordert außerdem den Absatz von Rohmilch durch den Einzelhandel sowie den Verkauf von Rohmilch über Milchautomaten auf Erzeugerhöfen zu erleichtern. Für die Betriebe müssen praktikable und preiswerte Untersuchungsmöglichkeiten geschaffen werden, die den Milchbauern und den Konsumenten ein Höchstmaß an Sicherheit, d.h. gesundheitliche Unbedenklichkeit, bieten.
Über Slow Food
Slow Food ist eine weltweite Bewegung, die sich für ein zukunftsfähiges Lebensmittelsystem einsetzt. Der Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft, des traditionellen Lebensmittelhandwerks und der regionalen Arten- und Sortenvielfalt sind für Slow Food ebenso wichtig wie eine faire Entlohnung für zukunftsfähig arbeitende Erzeuger sowie die Wertschätzung und der Genuss von Lebensmitteln. Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet und zählt über 85 lokale Gruppen. Insgesamt ist Slow Food in über 170 Ländern aktiv. www.slowfood.de
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