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Preisabsicherung

EEX will Flüssigmilch-Future einführen

Die European Energy Exchange (EEX) in Leipzig plant, im ersten Halbjahr 2018 einen Flüssigmilch-Future einzuführen. Das gibt die Börse bekannt. Bisher können an der EEX Butter- und Magermilchpulver-Kontrakte gehandelt werden.
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Für Milcherzeuger könnte die börsliche Milchpreissicherung durch Einführung der Flüssigmilch-Futures interessant werden. Die wichtigsten Börsenwerte für Milchprodukte gibt es bei der ZMB unter www.milk.de im Überblick.
Für Milcherzeuger könnte die börsliche Milchpreissicherung durch Einführung der Flüssigmilch-Futures interessant werden. Die wichtigsten Börsenwerte für Milchprodukte gibt es bei der ZMB unter www.milk.de im Überblick.screenshot:Borlinghaus
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Die EEX, die zur Gruppe „Deutsche Börse“ gehört, hat erstmals öffentlich die Einführung eines Flüssigmilch-Future für das erste Halbjahr 2018 angekündigt. Die Einführung steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Börsenrates. Der Zugang zu Warenterminbörsen würde nicht nur für den einzelnen landwirtschaftlichen Unternehmer erleichtert. Auch für Molkereien, deren Verwertung nicht auf Butter und Pulver ausgerichtet ist, erhöht sich durch dieses Angebot die Attraktivität der Preisabsicherung über die EEX.

Flüssigmilchprodukt ist neu
Die EEX ist damit die erste europäische Börse, die ein Flüssigmilchprodukt zum Handel anbieten will. Bereits heute ist mittels Butter- und Magermilchpulver-Kontrakten eine Preisabsicherung möglich. Aufgrund der geltenden Kontraktgrößen ist eine solche Absicherung jedoch nur für landwirtschaftliche Unternehmen mit einer sehr hohen Jahresmilchanlieferung realistisch. Hinzu kommt, dass die Preisentwicklung von Butter und Magermilchpulver nicht parallel zum aktuellen Milchpreis verläuft. Dementsprechend ergibt sich ein vergleichsweise hohes Basisrisiko.

Auch kleinere Betriebe könnten Absicherung vornehmen
Beide genannten Probleme werden durch die angestrebte Einführung eines Flüssigmilch-Future von der EEX angegangen. Die Kontraktgröße soll bei 25.000 kg liegen. Auch Betriebe mit einer Jahresmilchanlieferung von 300.000 kg könnten somit theoretisch für jeden Monat in die Zukunft eine Preisabsicherung vornehmen. Insbesondere können jedoch Molkereien oder auch Milcherzeugergemeinschaften die Absicherung für ihre Mitglieder übernehmen und ihnen so feste Abnahmepreise über einen längeren Zeitraum anbieten. Erste entsprechende Modelle sind zum Beispiel in Irland und Großbritannien in der Umsetzung. Die vergangene Milchpreiskrise hat nochmals deutlich vor Augen geführt, dass die Preis- und Einkommensschwankungen im Milchsektor eine zentrale Herausforderung für die Milcherzeuger sind. Die Möglichkeit der langfristigen Absicherung von Milchpreisen über die Nutzung von Warenterminbörsen ist daher als ein Instrument des Risikomanagements zu begrüßen.

Mehr Handel mit Milchprodukten
Den Handel mit Agrarprodukten bietet die EEX seit dem 11. Mai 2015 an. Vor allem der Handel mit Risikomanagement-Instrumenten auf Milchprodukten, zu denen Butter-, Magermilchpulver- und Molkenpulver-Futures zählen, wächst stetig. Erst im vergangenen Jahr konnte die EEX mit 82.050 Tonnen Warenäquivalent (entspricht 16.410 Kontrakten) einen neuen Jahresrekord am Terminmarkt für Milchprodukte verzeichnen. Seit Jahresbeginn 2017 wurden bereits 92.700 Tonnen an der EEX gehandelt und damit mehr als im Gesamtjahr 2016.


 

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