Regen sorgt für Atempause
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„Der Regen kam gerade noch rechtzeitig, um die Kulturen vor gravierenden Schäden zu bewahren“ betont Guido Seedler, Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbandes. Vor diesem Hintergrund erwartet der Verband eine durchschnittliche Ernte in Höhe von 47,2 Millionen Tonnen. Davon entfällt mit knapp 24,3 Millionen Tonnen mehr als die Hälfte auf Weizen, gefolgt von Gerste mit 11,9 Millionen Tonnen.
Allerdings gibt es bei den Niederschlagsmengen weiterhin ein West-Ost-Gefälle. Während im Süden und Westen durch teilweise viel Regen eine deutliche Entspannung festzustellen ist, fällt sie im Nordosten Deutschlands deutlich geringer aus. „Dort wird weiterhin dringend Regen benötigt, die Situation steht auf Messers Schneide“, fährt Seedler fort. Dabei ist gerade jetzt eine ausreichende Wasserversorgung erforderlich, denn Gerste und Roggen haben die Ähren bereits geschoben, beim Weizen steht dies unmittelbar bevor. In dieser Entwicklungsphase entscheidet sich, ob die Pflanzen ihr Ertragspotenzial optimal ausschöpfen.
Raps etwas schwächer als im Vormonat
Die Rapsblüte klingt derzeit ab. In einigen Regionen mit knapper Wasserversorgung haben die Pflanzen wie im Vorjahr Blüten abgeworfen. Vor diesem Hintergrund hat der Verband seine Schätzung der Hektarerträge leicht zurückgenommen und geht gegenwärtig von einer Rapsernte in Höhe von 3,0 Millionen Tonnen nach gut 3,2 Millionen Tonnen im Vormonat aus. Dieser Rückgang ist neben der Wasserknappheit auf eine erneut reduzierte Anbaufläche zurückzuführen: In seiner aktuellen Prognose geht das Statistische Bundesamt davon aus, dass auf 887.000 Hektar Raps angebaut wird. Diese Fläche ist 28 Prozent kleiner als im Vorjahr.
Der DRV legt seine nächste Ernteschätzung Anfang Juni vor.
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