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Schlachtschweine

Markt muss sich neu orientieren

Nach dem ersten Fall der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Deutschland haben Südkorea und dann China ein Importverbot für deutsches Schweinefleisch verhängt. Das hat die Notierung um 20 Cent pro kg auf 1,27 Euro pro kg einbrechen lassen. Jetzt wird alles versucht, dass sich der Markt wieder stabilisiert.
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Viele Metzgerbetriebe wollen ihren Spielraum in der Preisgestaltung nutzen und den Schweinemästern mit Zuschlägen und Mindestpreisen helfen.
Viele Metzgerbetriebe wollen ihren Spielraum in der Preisgestaltung nutzen und den Schweinemästern mit Zuschlägen und Mindestpreisen helfen.Borlinghaus
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Für den Ulmer Schlachthof gilt die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) vom Freitag, 11. September, als erste Orientierung für die Schlachtschweinepreise ab Kalenderwoche 38. „Die Schweinevermarktung muss sich jetzt neu positionieren“, sagt Stephan Lange, Geschäftsführer am Süddeutschen Schweinefleischzentrum, das für die Müller Gruppe Schweine am Standort in Ulm alle Schweine schlachtet, am Montag diese Woche auf Anfrage von BWagrar. Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, wohin sich der Schweine Preis unter der neuen ASP Situation weiterentwickelt. Angesichts ihrer Größe mit vielen tausend Schlachtschweinen pro Woche sind die Schlachthöfe auf das Exportgeschäft und dem Erlös daraus angewiesen. Brechen diese Exporterlöse nun schlagartig weg, können sie nicht anders, als sich dem Marktdruck anzupassen.

Metzger versuchen Stabilisierung

Nicht ganz so krass stellt sich die Situation im Metzgerhandwerk dar. Bei vergleichsweise wenigen geschlachteten Schweinen pro Woche versuchen Metzgerbetriebe ihren Spielraum in der Preisgestaltung zu nutzen. So hat die Fleischmarkt Fuss GmbH in Memmingen angekündigt, den Preis vor dem ASP-Fall, mit 1,47 Euro pro kg, solange einzufrierien, bis sich die Preise wieder erholt haben. „Es ist für uns nicht nachvollziehbar was dieser Preisverfall an ASP oder am Kaufverhalten von Händlern und Endkunden erreichen will oder soll,“ heißt es im Rundschreiben des Metzgers. Auch andere Metzgereien kommen ihren Landwirte in der Krisensituation entgegen. Viele arbeiten mit einer Preisuntergrenze und/oder mit Zuschlägen. „Wir geben Zuschläge, um den Preisverfall abzufedern“, sagt zum Beispiel Jürgen Zeeb, Geschäftsführer der Metzgerei Oskar Zeeb GmbH in Reutlingen. Die Höhe der Zuschläge hatte er zu Wochenbeginn noch nicht festgelegt. „Minimum 10 bis 15 Cent werden es auf jeden Fall werden“, verspricht Zeeb. „Wir gehen bei unseren Landschweinen allein schon im Grundpreis grundsätzlich nicht unter 1,40 Euro – plus Zuschläge liegt hier die Untergrenze bei etwa 1,60 Euro“, meint Ralf Buchmann, Geschäftsführer der Buchmann GmbH in Grünkraut-Gullen bei Ravensburg.

Auch die Ferkelpreise sind eingebrochen

Nach der VEZG-Notierung vom 11. September brachen in Baden-Württemberg auch die Ferkelpreise ein. Die Ferkelnotierung am Montag diese Woche verlor um 12 Euro gegenüber der Vorwoche. Der Preis für ein 25 kg Ferkel ging von 41,80 Euro auf 29,80 Euro überdeutlich stark zurück – ein klares Signal an die Mäster weiterhin Tiere einzustallen.

Neue Absatzmärkte gesucht

Für die deutschen Produzenten insgesamt ist vor allem der Wegfall des chinesischen Marktes besonders schmerzlich, meldet die ISN. Von Januar bis April setzte Deutschland nach Angaben des Bundesamtes für Statistik (Destatis) 158.000 t Schweinefleisch im Wert von 424 Mio. Euro in der Volksrepublik ab. Die Menge hatte sich dabei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt, der Warenwert mehr als verdreifacht. Jetzt müssen sich die Märkte neu sortieren. Neue Absatzventile sind gesucht.

 

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