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Schweinefleisch

Verbraucher zahlen mehr, Bauern bekommen weniger

Nachdem am 10. September der erste Fall von Afrikanischer Schweinepest in Brandenburg festgestellt wurde, steht die Fleischindustrie in Deutschland unter Druck. Insbesondere der Exportstopp nach China trifft die hiesigen Unternehmen.
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Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist die Volksrepublik China im ersten Halbjahr 2020 zum wichtigsten Handelspartner für Schweinefleisch-Exporte geworden. Von Januar bis Juni 2020 wurden 233.300 Tonnen Schweinefleisch nach China exportiert, das waren 26,8 Prozent der Gesamtausfuhr. Damit haben sich die Exporte in die Volksrepublik im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt (Anteil der Exporte Januar bis Juni 2019: 12,9 Prozent). Insgesamt wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 870.700 Tonnen Schweinefleisch im Wert von 2,4 Milliarden Euro exportiert.

Während im ersten Halbjahr 2019 die meisten Schweinefleischexporte noch nach Italien ausgeführt wurden (18,0 Prozent), landete der EU-Staat dieses Jahr mit einem Anteil von 15,2 Prozent auf Platz 2 hinter China. Auch im Juli 2020 wurde fast ein Viertel aller Schweinefleisch-Exporte nach China ausgeführt (24,4 Prozent). Eine Ursache für die wachsende Nachfrage aus China ist die dort seit Längerem grassierende Afrikanische Schweinepest. Sie breitete sich bereits seit August 2018 in China aus, hat die Bestände an Schweinen dort drastisch reduziert und die Nachfrage auf dem Weltmarkt erhöht.

Die steigende Nachfrage aus China und die daraus resultierende Angebotsverknappung hatte im Jahr 2019 einen preistreibenden Effekt. Dies hatte nicht nur Auswirkungen auf die Erzeugerpreise, Einfuhr- und Ausfuhrpreise, sondern macht sich auch im Portemonnaie der Verbraucher bemerkbar. Bei den Erzeugerpreisen, Einfuhr-und Ausfuhrpreisen war der bisherige Höchstwert im Dezember 2019 erreicht: Der Index der Erzeugerpreise für Schweinefleisch lag im Dezember 2019 um 41,5 Prozent über dem Stand von Dezember 2018, der Index der Einfuhrpreise um 46,0 Prozent höher und bei den Ausfuhren kam es zu einer Preissteigerung von 37,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Die Entwicklung der drei Indizes war in den Monaten Januar bis August 2020 coronabedingt – unter anderem aufgrund zwischenzeitlich geschlossener Restaurants – rückläufig. Die Erzeugerpreise von Schweinefleisch waren im Juli 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat 9,8 Prozent niedriger (Einfuhrpreise von Schweinefleisch -9,3 Prozent / Ausfuhrpreise -7,9 Prozent).

Verbraucherinnen und Verbraucher mussten für Schweinefleisch im August 2020 im Durchschnitt 8,6 Prozent mehr bezahlen als im August 2019. Die Preise für Fleisch- und Wurstwaren stiegen im gleichen Zeitraum um 5,7 Prozent. Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise für Nahrungsmittel erhöhten sich im selben Zeitraum um 0,7 Prozent, die Veränderungsrate für Verbraucherpreise insgesamt lag bei 0,0 Prozent.
 

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