Vorräte undurchsichtig
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Dort, wo Werbeaktionen mit größeren Gebinden liefen, hatten die Abpacker bis zum Karsamstag alle Hände voll zu tun. Scheinbar wurden die Verbraucher mit der enormen medialen Präsenz von Preissteigerungen und Inflation immer empfänglicher dafür, nach Öl, Mehl oder Nudeln weitere Produkte wie Kartoffeln auf Vorrat zu kaufen. Dort, wo es keine Aktionen gab oder diese in den Vorwochen das Geschäft belebt hatten, war es vor Ostern deutlich ruhiger, teils enttäuschte der Umfang der Bestellungen die Erwartungen.
Ob Ostern insgesamt einen Nachfrageschub brachte, bleibt abzuwarten. Dort, wo im Norden Mehrbestellungen bei den Lagerhaltern ankamen, sind Preisaufschläge nach Ostern schon wieder ein Thema. Allerdings bleibt die Vorratslage insgesamt undurchsichtig. Bisher konnten alle Extrabestellungen problemlos bedient werden. Es gibt Lager, die bald geräumt sind und jene, die noch über einiges an Kartoffeln verfügen – auch über die bis Ende Mai vereinbarten Mengen hinaus. Im Vergleich zum Vorjahr müsste die Saison mit Speisekartoffeln aus dem Lager früher zu Ende gehen. Es wurde weniger geerntet und mehr absortiert.
Im Süden ist der Sortimentswechsel oft längst schon eingeläutet worden und macht zügige Fortschritte. Dabei lösen teils Zufuhren aus Frankreich die Lieferungen von deutschen Speisekartoffeln ab, teils hat ein großer Vollsortimenter mit angeschlossenem Discount Frühkartoffeln aus Ägypten ins Hauptsortiment aufgenommen. Lagerkartoffeln aus Frankeich erscheinen sogar bei Abpackern im Westen des Landes, sodass der Eindruck entsteht, dass diese Saison mehr Ware von dort kommt. Frühkartoffeln sind darüber hinaus in ganz Deutschland als Spargelkartoffeln im Angebot der Supermärkte und mitunter auch der Discounter.
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