Weniger Getreide und mehr Ölsaaten möglich
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Der Fünf-Jahres-Durchschnitt der Getreideernte liegt bei etwa 288 Millionen Tonnen. Die erwartete Ernte von etwa 277 Millionen Tonnen liegt somit knapp 4 Prozent darunter und 4,4 Prozent oder 13 Millionen Tonnen unterhalb des Ernteergebnisses 2021. Insbesondere die ungünstigen Witterungsbedingungen, darunter hohe Temperaturen, Niederschlagsdefizite und Hagel, sind Auslöser für die nach unten korrigierten Prognosen.
Die Weichweizenerzeugung dürfte sich im laufenden Jahr auf einer Fläche von knapp 22 Millionen Hektar – nahezu unverändert zum Jahr 2021 – etwa auf 123,4 Millionen Tonnen belaufen. Gegenüber dem Vorjahr entspricht das einem voraussichtlichen Rückgang von knapp 6 Millionen Tonnen. Die Hartweizenerzeugung dürfte mit einem Minus von 14 Prozent deutlich kleiner ausfallen. Auch die Ernten für Gerste, Roggen, Triticale, Hafer und Sorghum werden unter der Vorjahreslinie (-4 Prozent) gesehen.
Demgegenüber verzeichnet die Ölsaatenerzeugung mit 32,1 Millionen Tonnen voraussichtlich ein Plus von knapp 8 Prozent gegenüber dem Fünf-Jahres-Durchschnitt und einen Anstieg von 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Vor allem die deutlich ausgeweitete Anbaufläche bei einem gleichzeitig soliden Ertragsniveau ist Auslöser für den Anstieg. So erwartet die COPA und COGECA eine um 8 Prozent größere Raps-, sowie eine um jeweils 10 Prozent höhere Sonnenblumen- und Sojabohnenernte als 2021. Die Anbaubedingungen seien in weiten Teilen Europas für die Wintersaaten günstig gewesen.
Zudem wirkte sich auch der Russland-Ukraine-Konflikt auf die Anbauflächen aus. Die Landwirte bestellten 9 beziehungsweise 6 Prozent mehr Fläche für Sonnenblumen und Proteinpflanzen. Jedoch sind die ungünstigen Rahmenbedingungen nicht zu unterschätzen, wirksame Pflanzenschutzmittel sind kaum verfügbar.
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