Wasser war entscheidend
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Nach den Ergebnissen aus der Besonderen Ernte- und Qualitätsermittlung zeichnet sich ab, dass Wintergerste und Winterraps die Winterfeuchtigkeit offensichtlich am besten ausnutzen konnten und mit überdurchschnittlichen Erträgen aufwarten. Auch sonst wurde in weiten Teilen des Landes die erste trockene Phase im Frühjahr noch rechtzeitig durch wiederholte Niederschläge unterbrochen, bevor Hitze und Trockenheit in großem Umfang einsetzten und das Wachstum zum Stillstand brachten.
Leicht überdurchschnittlich
Wo die Niederschläge ausblieben, sind die Erträge dagegen teilweise enttäuschend. Insgesamt erwartet das Statistische Landesamt zum Stand Ende August eine leicht überdurchschnittliche Getreideernte (ohne Körnermais) von voraussichtlich 2,87?Millionen?Tonnen (Mio.?t). Die Ernte des Vorjahres würde damit um 11?Prozent und das Mittel der Jahre 2016 bis 2021 um etwa 2?Prozent überschritten.
Bei Wintergerste wird aktuell mit einem Flächenertrag von 7,3?t/Hektar (ha) gerechnet, das liegt deutlich über dem mehrjährigen Mittel von 2016 bis 2021 von 6,9?t/ha. Die Erntemenge beläuft sich voraussichtlich auf 598.000?t. Auch Winterraps schneidet besser als in den letzten Jahren ab und kann mit 4,2?t/ha den mehrjährigen Durchschnitt von 3,8?t/ha um ein Zehntel übertreffen. In Verbindung mit einer um 13 Prozent deutlich ausgeweiteten Anbaufläche wird die Erntemenge gegenüber dem Vorjahr um fast ein Drittel höher ausfallen. Eine Gesamternte von annähernd 200.000?t wurde zuletzt nur mit deutlich größeren Anbauflächen erreicht.
Ein ansprechendes Bild zeichnet auch die wichtigste Feldfrucht, Winterweizen, der mit 7,5?t/ha den langjährigen Durchschnitt von 7,4?t/ha ebenfalls noch übertreffen kann. Bei einer Anbaufläche von 214.000 ha wird eine Erntemenge von 1,61?Mio. t erwartet. Auch Triticale schneidet mit 6,9?t/ha besser als erwartet und über dem mehrjährigen Durchschnitt ab. Die Erntemenge berechnet sich bei einer Anbaufläche von knapp 22.000?ha auf insgesamt 152.000?t.
Uneinheitlich ist das Bild bei den Sommergetreidearten. Während Sommergerste ertraglich mit 5,5?t/ha fast dem Trend der letzten Jahre (2016 bis 2021: 5,6?t/ha) folgt, liegt die Erntemenge infolge einer Anbauausweitung um 22?Prozent mit 339.000?t deutlich im Plus. Hafer kam mit den wechselhaften Bedingungen scheinbar noch besser zurecht und übertrifft mit 5,7?t/ha das mehrjährige Ergebnis von 4,9?t/ha deutlich. Der gute Ertrag gleicht die um 1 Prozent rückläufige Anbaufläche mehr als aus, so dass die Erntemenge mit 99.000?t über der des Vorjahres liegt. Große Probleme mit der Witterung hatte dagegen der Roggen. Mit 4,7?t/ha schneidet er ähnlich ab wie im Hitzejahr 2003 und bleibt deutlich unter dem Schnitt der letzten Jahre von5,4?t/ha. Da die Anbaufläche gegenüber 2021 praktisch gleichgeblieben ist, schlägt der niedrige Ertrag sich auch in einer deutlich geringeren Erntemenge von 43.000?t nieder.
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