Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.
Preisbarometer Streuobst

Mostobstpreise melden

Der Verein Hochstamm Deutschland e. V. macht in diesem Herbst erneut eine deutschlandweite Umfrage für sein Preisbarometer Streuobst. Wir fragten Hannes Bürckmann von der Geschäftsstelle in Schrozberg nach einer Zwischenbilanz der laufenden Preiserhebung.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

BWagrar: Herr Bürckmann, wie läuft die diesjährige Umfrage zu den Streuobstpreisen, finden Sie genügend Teilnehmer beziehungsweise Preismelder?  

Bürckmann: Wir haben deutlich mehr Meldungen im Vergleich zu 2021, mittlerweile rund 170. Die meisten aus Baden-Württemberg und Bayern, aber auch aus ganz Deutschland. Es dürfen jedoch gerne noch reichlich Meldungen dazu kommen, wir freuen uns über jede weitere Meldung. 

BWagrar: Die Trockenheit begrenzt das Streuobst-Aufkommen in diesem Jahr mehr als zunächst geschätzt. Rechnen Sie mit höheren, niedrigeren oder unveränderten Preisen im Vergleich zum Vorjahr?  

Bürckmann: Wir haben noch keinen validen flächenhaften Überblick. Klar scheint aber, dass die Ernte eher durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich sein dürfte, wobei es regional teilweise sehr große Unterschiede gibt. Das Preisniveau für konventionelles Mostobst scheint ein bisschen höher im Vergleich zum Vorjahr zu sein. Wir sind uns aber nicht sicher, wie stark die Erntemenge bei Streuobst und die konkrete Nachfrage tatsächlich den Preis beeinflussen. Nach ersten Gesprächen spielen dieses Jahr wohl auch viele taktische und psychologische Effekte eine Rolle bei der Preisgestaltung.

BWagrar: Was heißt das konkret für Bio- und konventionelles Mostobst?  

Bürckmann: Beim konventionellen Mostobst sagen unsere Preismeldungen, dass der weit überwiegende Teil zum Einstieg in die Saison zu Preisen von 7 bis 10 Euro pro Dezitonne (Euro/dt, brutto, frei Silo) abgenommen wurden. Das hat sich aktuell noch nicht verändert. Die Preise sind im Durchschnitt zur Mitte der Saison noch nicht relevant angestiegen. Einzelne Meldungen liegen beim konventionellen Mostobst bei bis zu 15 Euro/dt. Beim Bio-Streuobst liegt die Untergrenze bei erschreckenden 13,50 Euro/dt mit Eigenzertifikat. Das bedeutet, dass der Lieferant die Zertifizierungskosten selbst trägt, diese seinen Erlös also noch schmälern. Im aktuellen Durchschnitt unserer Preismeldungen liegen die Bio-Preise in Baden-Württemberg zwischen 15 und 19 Euro/dt, überwiegend auch hier mit Eigenzertifizierung durch den Lieferanten. Positiver Ausreißer sind auch dieses Jahr Streuobst-Initiativen, die zum Teil 20 bis 24 Euro/dt für Bio-Streuobst in Baden-Württemberg zahlen. 

BWagrar: Können die gemeldeten Preise von Interessierten in der laufenden Kampagne abgefragt werden?

Bürckmann: Das schaffen wir leider dieses Jahr noch nicht. Wir arbeiten an der Automatisierung, damit die eingetragenen Meldungen auch möglichst kurzfristig einsehbar sind und einen möglichst großen praktischen Nutzen für die Bewirtschafter haben. Die Preisinfos müssen aber auch überprüfbar sein und den Datenschutzanforderungen entsprechen. Aktuell findet sich ein Zwischenstand der Einstiegspreise in die Saison unter www.hochstamm-deutschland.de/preisbarometer. Wichtig ist, dass das Preisbarometer immer bekannter wird und die vielen Bewirtschafter ihre Preise melden. Dann entsteht ein echter Mehrwert und wir können einen besseren Service bieten. 

BWagrar: Wie lässt sich Ihre Umfrage in der Vermarktung von Streuobst nutzen?    

Bürckmann: Wir werden voraussichtlich Ende November eine ausführliche Auswertung veröffentlichen. Wie im letzten Jahr zeichnet sich der generelle Trend ab, dass sich die Zusammenarbeit mit Initiativen und Streuobst-Projekten definitiv lohnt. Insbesondere die Kombination aus Bio und Aufpreis bei einigen Streuobst-Initiativen sorgt für die garantierte Pflege und rechnet sich für Stücklesbesitzer und Landwirte, aber auch für Verarbeiter und Handel. Und wenn wir alles richtig machen, können wir nächstes Jahr bereits während der Mostobstsaison Hinweise für Abnehmer mit fairen Preisen geben. 

Mehr zum Thema:
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren
Ort ändern

Geben Sie die Postleitzahl Ihres Orts ein.