Neue US-Schätzung
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Nach diesen Angaben hatten etwa die Weizen-Investoren unerwartete Anpassungen zu verdauen: Analysten hatten im Vorfeld des Berichts eine leichte Steigerung der Prognose der US-Endbestände für die Saison 2022/23 erwartet. Stattdessen wurde diese Schätzung im Vergleich zum Dezember um 100.000 t auf 15,4 Mio. t gesenkt. Grund dafür ist die höhere inländische Nachfrage in den USA sowie ein größerer Bedarf an Saatgut, da US-Landwirte mehr Weizen ausgesät hatten, als ursprünglich erwartet worden war.
Die zweite Überraschung ist die überaus konservative Schätzung der zurückliegenden russischen Weizenernte des Wirtschaftsjahres 2022/23, die nach Ansicht der US-Experten bei 91,0 Mio. t verharrt und seit dem Dezemberbericht nicht mehr korrigiert wurde. Russlands Statistikbehörde Rosstat gibt die Weizenernte in der Saison 2022/23 hingegen mit 102,6 Mio. t an. Zwar rechnet das USDA die Produktion auf der besetzten Krim und anderen Teilen der Ukraine nicht mit, was einen Teil der Differenz erklärt. Dennoch hatten Analysten erwartet, dass die USDA-Einschätzung der russischen Produktion höher ausfällt. Insgesamt fällt die Prognose der weltweiten Weizenproduktion mit 781,3 Mio. t nur etwa 0,8 Mio. t höher aus als im Dezember.
Etwas deutlicher revidiert wurden die Einschätzungen der USDA-Experten bei der Mais-Produktion in den USA. Die neue Schätzung der kürzlich beendeten Maisernte liegt bei 358,4 Mio. t, rund 6,3 Mio. t weniger als im Dezember. Global rechnet das USDA mit weniger Mais aus Argentinien und aus Brasilien. Grund ist das trockene Wetter in Lateinamerika. Eine größere Ernte in China kann nur für einen Teil dieser Ausfälle aufkom-men, sodass die Endbestände am Ende der Saison 2022/23 nun mit 322,2 Mio. t rund 2,1 Mio. t kleiner geschätzt werden.
Die Märkte fassten den WASDE-Bericht größtenteils als bullisches Signal auf. Die Weizennotierungen haben ihre Verluste vom Vormittag wettgemacht und drehten nach der WASDE-Veröffentlichung knapp ins Plus.
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