Höhere Haltungsformen nehmen zu
Die Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH hat Zahlen erhoben, die die Verteilung des Produktangebots in den vier Haltungsstufen (1 bis 4) für die verschiedenen Tierarten aufzeigen. Diese Zahlen basieren auf den tatsächlichen Verkaufsmengen. Trotz Pandemie und wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich eine Verschiebung von Stufe 1 auf Stufe 2 bei der Kennzeichnung von Schweinefleisch.
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Dieser Fortschritt zugunsten des Tierwohls ist auf das Programm der Initiative Tierwohl zurückzuführen, das unter anderem mehr Platz, zusätzlich Beschäftigungsmaterial beziehungsweise Raufutter und die Teilnahme am QS-Programm vorsieht. Die erhobenen Zahlen beziehen sich auf das Gesamtjahr 2022 und insbesondere auf die Eigenmarken der Händler. "Die Veröffentlichung der Haltungsform-Zahlen unterstreicht unser Engagement für Transparenz und kontinuierliche Verbesserung im Bereich des Tierwohls", kommentiert Robert Römer, Geschäftsführer der Gesellschaft zur Förderung des Tierwohls in der Nutztierhaltung mbH. Sie ist die Trägergesellschaft der Haltungsform-Kennzeichnung und der Initiative Tierwohl.
Fortschritte beim Schwein
Die Zahlen zeigen die Verschiebung im Selbstbedienungssegment von Stufe 1 (7,1 %) nach Stufe 2 (84,9 %) im Bereich Schweinefleisch. Hier ergaben vorangehende Erhebungen aus dem Jahr 2021 eine Verteilung von 22 Prozent in Stufe 1 und 68 Prozent in Stufe 2 in den Selbstbedienungsregalen. Das bedeutet: innerhalb eines Jahres ist der Anteil der gekennzeichneten Schweinefleischware in der Stufe 2 von 68 (2021) auf rund 85 Prozent (2022) gewachsen. Aber auch in den Stufen 3 und 4 ist das Bestreben der Einzelhändler deutlich zu erkennen, den Kunden mehr Auswahlmöglichkeiten zu bieten, was sich auch in den Bedientheken widerspiegelt.
Geflügel: Breites Angebot trotz Herausforderungen
Das Engagement in der Initiative Tierwohl hat dazu geführt, dass umfangreiche Teile des Geflügelsortiments in Stufe 2 (90,8 % bei Hähnchen, 96,3 % bei Pute) angeboten werden. Das breite Angebot in den Stufen 3 und 4 bei 8,4 Prozent (Hähnchen) beziehungsweise 3,3 Prozent (Pute) mit einer Vielzahl von Produkten konnte erhalten bleiben.
Rindfleisch: Stärke in den Stufen 3 und 4
Bei Rindfleisch waren an der Bedientheke die Haltungsstufen 3 und 4 (insgesamt 20,3 %) vergleichsweise stark vertreten. In der Stufe 2 zeichnet sich mit einstweilen 3,8 Prozent ein langsam wachsender Bereich ab. Der weitaus größte Anteil war nach wie vor in der Stufe 1 (39,4 %) vertreten oder noch nicht gekennzeichnet (36,8 %). Größere Mengen in der Stufe 2 sind absehbar, sobald mehr Milchviehbetriebe auf Programme wie QM+ umstellen.
Milch: Wachsende Kennzeichnung
Die Kennzeichnung bei Milch, die die Mengenverfügbarkeit bei der Stufe 2 bei Rindfleisch durch die Lieferung von Schlachtkühen beeinflusst, wächst weiter. In 2022 wurden immerhin schon 18,1 Prozent der verkauften Waren in den Stufen 3 und 4 abgesetzt.
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