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Zwischen OBerschwaben und Alb

Zweiter Luchs mit Sender ausgestattet

Luchse gehören zu den seltensten Tieren in Baden-Württemberg, die nur ab und an aus der benachbarten Schweiz nach Baden-Württemberg kommen. Mit Sendern ausgestattet liefern sie Informationen aus erster Hand.
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Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz
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Seit einem Jahr streife lieferte der männliche Luchs Friedl mit einem Senderhalsband durch Baden-Württemberg und lieferte den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Erkenntnisse über seine Wanderschaft und wertvolle Einblicke in das Leben der seltenen Pinselohren.

Nachdem die Batterie bei Friedls Halsband nicht erneuert werden konnte und sich das Band vergangene Woche durch einen Mechanismus vom Tier gelöst hat ist die Freude groß, dass jüngst ein zweiter Luchs mit Sender ausgestattet werden konnte.

„Dem Team der FVA gelang es jedoch in enger Kooperation mit den Jägerinnen und Jägern vor Ort einen anderen Luchs in Oberschwaben zu fangen und mit einem Halsband auszustatten“, sagte Minister Alexander Bonde. Dieser Luchs war einen Monat zuvor bereits von zwei Jägern beobachtet und fotografiert worden. Auch bei diesem Tier handelt es sich um ein Männchen, dessen Herkunft von dem für das Monitoring in der Schweiz zuständigen Institut KORA für Raubtierökologie und Wildtiermanagement über die individuelle Fleckenzeichnung des Fells abgeklärt werden konnte: Der Luchs mit dem formalen Namen „B433“ wurde als Jungtier erstmals im Jahr 2014 in den Schweizer Ostalpen nachgewiesen und im Juli 2015 bei seiner Abwanderung im Kanton Thur-gau fotografisch erfasst. Männliche Luchse unternehmen gerade in der Paarungszeit zwischen Februar und April weite Wanderungen auf der Suche nach weiblichen Tieren, die aber bisher in Baden-Württemberg nicht nachgewiesen werden konnten.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehen davon aus, dass die beiden männlichen Tiere zwar Kontakt zueinander hatten, dass sie sich jedoch nicht langfristig im gleichen Gebiet aufhalten werden. Die ersten Daten des Halsbandes scheinen dies zu bestätigen: So ist der Luchs B433 nach seiner Besenderung in Oberschwaben bereits über 20 Kilometer weiter in Richtung Norden auf die Schwäbische Alb gezogen, während Friedl im Donautal unterwegs ist. Über die Bewegungen der Luchse werden die Partnerinnen und Partner aus Jagd und Nutztierhaltung vor Ort durch die FVA informiert werden.

Wertvolle Erkenntnisse dank Senderhalsband
„Luchs Friedl bot die bisher einmalige Gelegenheit wissenschaftliche Fragen – beispielsweise zu Lebensräumen und Wanderrouten – zu beantworten. Auch der neu besenderte Luchs wird den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern hoffentlich wertvolle Daten liefern können“, sagte der Minister. Im Idealfall erfahre die FVA täg-lich die Position des Luchses. „Einmal am Tag versucht sich das Halsband in das Handynetz einzuwählen, um die erhobenen Daten per SMS zu verschicken. Diese Informationen sind wichtig. Denn gemeinsam mit den zuständigen Jägerinnen und Jägern suchen die Beschäftigten der FVA beispielsweise einige Tage später dort nach Resten von Beutetieren, wo sich der Luchs längere Zeit aufgehalten hat“, sagte Bonde. „Dabei wird großer Wert darauf gelegt, dass das Tier nicht gestört wird“, erläuterte der Minister.

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