Der Designer-Hocker
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Mit überschaubarem Aufwand und etwas handwerklichem Geschick ist das Designerstück in kurzer Zeit angefertigt. Die Motorsäge ist dabei das zentrale Werkzeug, mit der die zwei Brettschlitze ausgeführt wurden. Wie das geht und welche Sicherheitshinweise zu beachten sind, erfahren Sie in dieser ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung von STIHL.
1. Die Schutzausrüstung ist wichtig
Tragen Sie beim Arbeiten mit Motorsägen immer die entsprechende Schutzausstattung. Sie besteht aus einer Schutzbrille oder einem Gesichtsschutz. Beim Arbeiten mit Benzin-Motorsägen, wie hier bei dem Designer-Hocker, gehört auch ein Schallschutz – z. B. ein Gehörschutzbügel – dazu. Auch die Hände und Beine benötigen beim Arbeiten mit der Motorsäge einen Schutz: Immer Arbeitshandschuhe und eine Hose mit Schnittschutz sowie Schnürstiefel mit Schnittschutzeinlagen tragen.
2. Benötigtes Material und erforderliche Ausrüstung
Als Material für den Hocker empfiehlt sich ein entrindeter Baumstammabschnitt mit einem Durchmesser von etwa 25 bis 30 Zentimetern und einer Höhe von 40 Zentimetern. Einen entrindeten Stamm bekommt man beim örtlichen Forstwirt. Der Stamm sollte sehr gut durchgetrocknet sein, damit er später bei trockener Heizungsluft nicht reißt. Darüber hinaus ist die Nutzung eines weichen Nadelholzes mit wenig Harzanteilen empfehlenswert - das Holz lässt sich leichter bearbeiten als etwa ein harter Eichenholzstamm.
Das zentrale Werkzeug dieses Projekts ist eine Motorsäge. Am besten kommt eine Benzin-Motorsäge zum Einsatz, wie etwa die MS 231 C von STIHL. Zusätzlich wird noch benötigt: 2 schwarze MDF-Platten (Mitteldichte Faserplatte) in den Abmessungen 35 x 40 cm aus dem Holzfachhandel, Schleifpapier, Montageklebstoff und etwas Klarlack.
3. Step-by-step-Anleitung
Der Baumabschnitt wird auf die gewünschte Länge gesägt. Dafür empfiehlt sich ein selbstgefertigter „Werkbock“ aus einem Baumstamm, der mit einer V-Kerbe versehen ist. Unser Baumabschnitt liegt damit in der V-Kerbe und wird am Wegrollen gehindert.
Im nächsten Schritt muss der Stammabschnitt längs geteilt werden. Damit man auch wirklich die Mitte des Stamms trifft, wird vor dem Auftrennen der mittige Verlauf des Sägeschnitts mit Hilfe eines Bretts und einem Bleistift angezeichnet.
Da der Trennschnitt von zwei Seiten aus ausgeführt wurde, wird zwangsläufig ein Versatz entstehen. Dieser Versatz lässt sich bestens mit einem Handhobel weghobeln.
Tipp: Oder fragen Sie beim Tischler an, ob er Ihnen die Fläche maschinell hobelt – dies ist meist für einen kleinen Preis machbar.
Anschließend wird die gehobelte Fläche mit Schleifpapier geglättet. Je nach Holzart und Oberfläche wird zunächst Schleifpapier der Körnung 80 und 120 genutzt.
Die Positionen des Gestells bzw. der Holzplatten werden auf beiden Seiten des Stamms markiert. Unser verwendetes Plattenmaterial für die beiden Beingestelle hat eine Materialdicke von 16 mm. Diese Materialdicke ist auf dem Stamm anzuzeichnen.
Tipp: Sollte das Werkstück bei der Bearbeitung wegrutschen, hilft ein gefaltetes Stück Schleifpapier als rutschhemmende Unterlage.
Langsam und mit Bedacht werden die Schlitze für das Gestell eingesägt. Dieser Arbeitsschritt sollte mit viel Geduld und Genauigkeit ausgeführt werden. Je genauer der Schnitt, desto bündiger passen später die Holzplatten.
Die Tiefe der Schlitze darf bei einem Stammdurchmesser von 25 bis 30 cm maximal 6 cm betragen. Wird der Baumstammabschnitt zu tief eingesägt, könnte er brechen.
Maßnehmen: Die Breite des Schlitzes mit einem Probestück des später einzusetzenden Materials überprüfen. Hier wurde schwarz eingefärbtes MDF (Mitteldichte Faserplatte) benutzt.
4. Montage und Lackarbeiten
Die Schnittkanten der Gestellplatten werden mit Schleifpapier der Körnung 120 geschliffen. Falls es nötig ist, weil die Flächen der Platten z. B. beim Transport Kratzer abbekommen haben, sollten diese mit Schleifpapier der Körnung 180 oder 240 geschliffen werden.
Info: Die beiden Beingestelle bestehen aus schwarz eingefärbten MDF-Platten (Mitteldichte Faserplatte). Dieses Material ist im Holzfachhandel erhältlich. Wir verwendeten 16 mm starke MDF-Platten.
Die Beingestelle werden mit wasserfestem Montageklebstoff in den Baumstamm eingeklebt. Sind die eingesägten Schlitze ein wenig zu groß geworden, kann der Montageklebstoff auch in begrenztem Maße diese Zwischenräume ausfüllen. Dazu geben Sie Montageklebstoff auch in den Schlitz hinein. Herausquillender Klebstoff ist sofort mit einem feuchten Tuch zu entfernen. Später kann sichtbarer Klebstoff in zu großen Schlitzen schwarz übermalt werden.
Die beiden Beingestellplatten in die Schlitze schieben und für 10 Sekunden andrücken. Danach den Hocker umdrehen und aufstellen. Sollte der Hocker „kippeln“, können die Platten jetzt noch für wenige Minuten korrigiert werden. Ist nach 24 Stunden der Montageklebstoff abgebunden, wird der Hocker mit einem Klarlack lackiert.
Tipp: Nach dem ersten Anstrich die Oberfläche mit Schleifpapier Körnung 180 anschleifen und nochmals lackieren.
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