Frischeschlaf heimischer Äpfel
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Modernste Technik sorgt für kühle Temperaturen im Lager und eine für die Früchte optimal veränderte Zusammensetzung der Luft. Über die Hälfte (55 Prozent) der fast Ernte von fast einer Million Tonnen deutscher Äpfel werden auf diese Weise frisch gehalten. Die meisten CA-Lager befinden sich in den klassischen deutschen Obstbauregionen: dem Alten Land bei Hamburg, den Regionen um Halle, Berlin und Dresden sowie der Bodenseeregion und dem Rheinland.
Um die geernteten Äpfel in den Substanz erhaltenden Dämmerzustand zu versetzen, werden die gasdichten und stets gut verschlossen Räume auf Temperaturen leicht über dem Gefrierpunkt gekühlt und die Zusammensetzung der Luft geändert. Der Sauerstoffgehalt wird auf etwa 0,8 bis 1,3 Prozent gesenkt und der Kohlendioxidgehalt auf 0,8 bis 3,3 Prozent angehoben. Die über eine Regelautomatik konstant gehaltenen Werte richten sich nach den Bedürfnissen der jeweiligen Apfelsorte und weichen deutlich von der Zusammensetzung normaler Luft (20,9 Prozent Sauerstoff und 0,03 Prozent Kohlendioxid) ab. Durch diese kontrollierte Atmosphäre wird die Fruchtatmung extrem reduziert, durch die sonst das Gewebe locker und der Apfel runzelig wird. Das Obst kommt auch Monate nach der Ernte in knackig-frischem Zustand in den Handel.
Trotz des Stromverbrauchs für die Lagerhaltung ist die Energiebilanz eines heimischen, hier gelagerten Apfels deutlich besser als die der importierten Ware. Und die Bilanz verbessert sich stetig: Es werden immer mehr veraltete Kälteanlagen aus den 70er/80er Jahren durch moderne energieeffiziente Aggregate ersetzt. Ständige Verbesserungen an der Regelelektronik führen zu immer kürzeren Kühlzeiten und damit zu geringerem Stromverbrauch. Zusätzlich wird in Deutschland durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen der CO2 – Fußabdruck unserer Lagerware immer geringer.
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