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Hahnenfuß kommt auf

Gelbe Gefahr oder einfach harmlos?

Wer in diesem Frühjahr aufmerksam übers Land gefahren ist, hat unweigerlich den Eindruck bekommen, dass die Farbe Gelb neben dem satten Grün der Wiesen überwiegt. Hahnenfuß hat zugenommen, aber warum eigentlich? Und ist das ein Problem?
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Auf vielen Wiesen war in diesem Frühjahr ein massenhaftes Auftreten von Hahnenfuß zu beobachten.
Auf vielen Wiesen war in diesem Frühjahr ein massenhaftes Auftreten von Hahnenfuß zu beobachten.Elsäßer
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Im Wesentlichen kommen auf Dauergrünland drei Hahnenfußarten vor: der Scharfe Hahnenfuß, der Kriechende Hahnenfuß und der Knollige Hahnenfuß. Alle drei Arten haben allerdings gänzlich unterschiedliche ökologische Ansprüche. Sie kommen sehr selten alle auf der gleichen Fläche vor. Die Familie der Hahnenfußgewächse hat aber weit mehr als nur diese drei Arten aufzuweisen. Und längst nicht alle Arten sind gelb. Auch das Buschwindröschen als Frühjahrsblüher oder das Frühlingsscharbockskraut gehören genauso zur Familie wie die sehr seltene Trollblume.
Für die Zunahme der gelben Farbe in der Landschaft ist vor allem der Scharfe Hahnenfuß verantwortlich. Er ist im Aufwind, weil seine Verbreitung über Samen in den letzten Jahren stark begünstigt wurde. Kann er sich nicht versamen, geht der Anteil schnell zurück. Gerade das nasse Frühjahr im Jahr 2016 ließ keinen zeitigen Schnitt zu. Hahnenfuß konnte vielerorts aussamen und präsentiert sich deshalb nun so extrem stark. Untermauert wird dies durch die starke Zunahme in all den Regionen, die eine späte Nutzung hatten. Nicht zuletzt deshalb ist Scharfer Hahnenfuß bei feuchten Bedingungen und eingeschränkter Befahrbarkeit im Frühjahr stark verbreitet.

Ausbreitung ohne Nachmahd

Stark betroffen sind auch Pferdeweiden. Hier wird zwar zeitig geweidet, aber der Hahnenfuß schmeckt den Tieren nicht. Sie meiden ihn wegen seines brennenden Geschmacks und seiner Giftigkeit im frischen Zustand. Er bleibt also stehen. Wenn nach dem Weidegang die dringend notwendige Nachmahd unterbleibt, kann sich Hahnenfuß stark ausbreiten.
Damit lässt sich festhalten: Der Scharfe Hahnenfuß nimmt zu, weil er sich versamen kann. Früher Schnitt und keine Samenbildung führen dazu, dass er rasch zurückgeht.
Und was ist mit dem Kriechenden Hahnenfuß? Ähnlich wie der Scharfe wächst der Kriechende meist auf sickerfeuchten oder staunassen Standorten. Er ist weniger auf eine Samenvermehrung angewiesen, denn er kann sich auch mittels Kriechtrieben vermehren. Damit ist er weit weniger nutzungsempfindlich als der hochwachsende Scharfe. Zudem ist er weniger giftig. Fünf bis zehn Prozent Kriechender Hahnenfuß im Futter sind daher zu tolerieren. Überhaupt ist das mit der Giftigkeit so eine Sache. Anders als bei vielen Giftpflanzen verliert Protanemonin, der Giftstoff der Hahnenfußgewächse, im getrockneten Zustand seine Giftigkeit vollständig. Das ist bei Herbstzeitlose oder Jakobskreuzkraut ganz anders. Diese Pflanzen sind daher weit gefährlicher.
Dritter im Bunde der Hahnenfußgewächse ist der Knollige. Im Gegensatz zu den beiden anderen ist er ein Vertreter trockener Standorte. Er gilt sogar als Trockenzeiger. In puncto Giftigkeit und Futterwert ist er dem Scharfen Hahnenfuß ähnlich: Er ist wertlos bis schädlich, zumindest wenn er frisch verfüttert wird. Häufigen Schnitt erträgt er ebenfalls nicht.

Früher Schnitt schafft Abhilfe

Damit gilt: Scharfer und Knolliger Hahnenfuß lassen sich durch frühe Schnitte zurückdrängen; Kriechender Hahnenfuß allerdings nicht. Hier müsste der Standort entwässert werden oder zumindest dafür gesorgt werden, dass keine Staunässe, etwa durch Bodenverdichtung, auftreten kann. Häufigere Nutzung drängt ihn nicht zurück. Das schafft höchstens eine stärkere Konkurrenz, etwa durch Nachsaat mit Deutschem Weidelgras. Der Einsatz von Chemie ist nicht zwingend erforderlich. Wenn allerdings chemisch bekämpft werden soll, dann sind Wuchsstoffpräparate die erste Wahl.

 

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