Endspurt bei der Ausdünnung
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Eine alte Faustregel besagt, dass die Entfernung von einem Apfel pro Baum hochgerechnet eine Stunde Arbeitszeit pro Hektar bindet. Für eine korrekte Handausdünnung müssen daher Ziel- und vor allem der Ausgangsbehang bekannt sein. Zählen hilft hier! Die ungünstigen Bedingungen für die Zellteilung mit kühlen Temperaturen nach der Blüte lassen befürchten, dass die Fruchtgrößen zur Ernte nicht überdurchschnittlich sein werden. Jeglicher Überbehang ist also zu vermeiden.
Start mit kleinfrüchtigen Sorten
Für den Ablauf der Handausdünnung ist das angebaute Sortiment von Bedeutung. In zeitlicher Reihenfolge werden am besten zuerst kleinfrüchtige Sorten mit hohem Behang ausgedünnt, wobei direkt nach dem Junifall begonnen werden sollte. Das können Gala, Elstar, aber auch Fuji sein. Einerseits ist die zusätzliche Fruchtgröße hier besonders vorteilhaft. Andererseits sollten die Bäume schnell entlastet werden, denn ein zu hoher Behang kann Ausfärbung und Reservestoffbildung im Herbst und damit die Blütenanlagen fürs Folgejahr gefährden. Am besten werden die Fruchtbüschel auf eine Frucht vereinzelt – die Zentralfrucht. Wer die Sorten mit kurzem Fruchtstiel auf eine Frucht pro Büschel ausdünnt, erleichtert die Ernte.
Golden, Braeburn und Pinova in der zweiten Runde
Als zweites folgen die Sorten, die größere Fruchtkaliber aufweisen und beim Ausgangsbehang schon näher an der Zielgröße leigen. Hier ist die Gruppe um Golden Deliciuos, Braeburn und Pinova zu nennen.
Ende Juli/Anfang August sind dann die Sorten an der Reihe, die bei zu früher Ausdünnung auch zu Übergrößen neigen, falls überhaupt eine Handausdünnung bei ihnen nötig ist. Hier gilt es einen Ausgleich zu finden zwischen Überbelastung der Bäume auf der einen Seite und zu großen Früchten auf der anderen.
Mehr Tipps und Hinweise zur Vorgehensweise bei der Handausdünnung finden Sie in der BWagrar-Ausgabe 22 in 2019. Das Heft erscheint am Freitag, 31. Mai.
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