Fritfliegen und Vogelfraß
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Die Schäden der Larven der Fritfliege, die auf manchen Schlägen mehr als 30 Prozent der Maispflanzen befallen haben, lassen sich jetzt in Form von korkenziehartigen Verdrehungen und starker Seitentriebbildung gut erkennen. Bei starkem Befall zerstören die Larven den Vegetationspunkt, sodass die Pflanzen absterben.
Die Fritfliege legt ihre Eier in die Blatttüten des Maises im Ein- bis Drei-Blatt-Stadium, ab dem Vier-Blatt-Stadium findet meist keine Eiablage mehr statt. Wenige Tage nach der Eiablage schlüpfen die nur circa drei Millimeter langen weißen Maden und fressen an eingerollten Blättern in der Nähe des Vegetationspunktes.
Sprübare Ertragseinbußen durch Beizverzicht
Die Ertragsverluste sind aktuell schwer zu schätzen, es ist jedoch offensichtlich, dass geschädigte und stark bestockte Pflanzen einen deutlich geringeren Ertrag erzielen. Bisher wurden die kleinen Maispflanzen durch die meist obligatorische Mesurolbeize (Wirkstoff: Methiocarb) vom Fraß der Larven der Fritfliege geschützt.
Durch den Wegfall der Zulassung der Mesurolbeize zum 31. Juli 2019 lässt sich die starke Zunahme der Schäden in diesem Frühjahr erklären. Derzeit können Larven der Fritfliege nur durch den Einsatz von Insektiziden wie Karate Zeon oder Hunter (Lambda-Cyhalothrin) im Ein- bis Drei-Blatt-Stadium des Maises bekämpft werden, wobei die Wirkung einer solchen Spritzung sehr begrenzt sein dürfte.
Schäden durch Krähen, Tauben und Fasane
Eine weitere Folge des Wegfalls der Mesurolbeize, die eine gute Vergrämungswirkung auf Vögel hatte, ist die starke Zunahme von Schäden durch Krähen sowie durch Fasane und Tauben. Zwar standen zur Aussaat 2020 einige Sorten mit einer Korit-Beizung zur Verfügung.
Korit 420 FS mit dem Wirkstoff Ziram hat seit mehreren Jahren eine Zulassung in Österreich zur Vogelvergrämung. Nach ersten Beobachtungen ist die Vergrämungswirkung von Korit jedoch geringer als bei der bisher eingesetzten Mesurolbeize. Trotzdem ist zu hoffen, dass im nächsten Jahr weitere Sorten mit einer Koritbeize zur Verfügung stehen.
Drahtwurmbefall schadet den Wurzeln
Ungewöhnlich starke Schäden treten dieses Frühjahr darüber hinaus durch Drahtwurm-Befall auf. Derzeit stehen mit Sonido (Thiacloprid) und Force 20 (Tefluthrin) zwei Maisbeizmittel gegen Dratwurmbefall zur Verfügung.
Allerdings läuft EU-weit die Zulassung des Wirkstoffes Thiacloprid aus, sodass zur Aussaat 2021 voraussichtlich nur die Force-Beizung zur Verfügung stehen dürfte. Da die Wirkung von Force zur Drahtwurm-Kontrolle wesentlich geringer als von Sonido eingestuft wird, sind zukünftig auch durch diesen Schädling stärkere Schäden zu befürchten.
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