Pflanzenbau übernimmt Verantwortung
Im Beitrag "Pflanzenbau übernimmt Verantwortung" in BWagrar, Ausgabe 41, Seite 16, geht darum, wie die Landwirte noch klimafreundlicher wirtschaften können und was die Düngeproduzenten tun. Vor allem in Europa wurden Emissionen vei der Herstellung der Düngemittel erheblich reduziert.
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Das Vermeiden von CO2- und Lachgasemissionen ist nicht nur am Feld, sondern auch bei der Düngerproduktion ein wichtiges Ziel. In den letzten Jahren wurden in Europa diesbezüglich erhebliche Anstrengungen unternommen (Abbildung 2, Anhang). EU-Landwirte verwenden den höchsten Anteil von ammoniumnitrathaltigen Mineraldüngern, deren Produktion bis vor wenigen Jahren auch in der EU noch mit hohen Emissionen verbunden war. Hohe Investitionen in Katalysatoren sichern heute in Europa ein Absenken dieser Treibhausgas-(THG-)Emissionen bis über 90%. Heute ist diese Technik etablierter EU-Standard und Bestandteil der von der EU definierten «besten verfügbaren Technik». Er findet Anwendung in der gesamten Branche, wodurch ein Riesenschritt zu mehr Klimaschutz in der Düngerproduktion gemacht wurde.
Düngerproduktion und THG-Emissionen: Westeuropäischer Dünger hat besten CO2-Fußabdruck
Aber auch an den verbleibenden CO2-Emissionen aus dem Erdgas wird gearbeitet. Je nach Anlagenkonfiguration wird schon heute viel CO2 zu Kalk synthetisiert (aus Kalzium vom Rohphosphat und CO2 aus der Ammoniaksynthese entsteht CaCO3 – kohlensaurer Kalk, zur Produktion von Kalkammonsalpeter). Weitere Anwendungen sind das Sammeln und Verwerten von CO2 in Form von Kohlensäure, CO2-Gas oder das Verwerten in der Harnstoff-Produktion. Wobei bei letzterem das zunächst gebundene CO2 nach der Anwendung des Harnstoffes wieder in die Atmosphäre entweicht. Ein radikaler Schnitt bei den THG ist heute noch Vision, an der aber schon konkret geforscht wird: Überschuss-Elektrizität soll zukünftig zur Wasserstoff-Elektrolyse verwendet werden, welcher die ideale Basis für die Ammoniaksynthese und eine kohlenstoffarme Stickstoff-Industrie darstellen würde. Bis 2030 will die EU-Kommission zumindest die Einstiegsvoraussetzungen wissenschaftlich klären und erste Pilotanlagen in Betrieb stellen.
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