Tipps für den Juni
Im Juni gibt es einiges zu tun im Weinberg. Hier die aktuellen Weinbautipps:
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Botrytis und Essigfäule vorbeugen
Für die bevorstehende Blüte sollten auch die ersten Maßnahmen gegen Botrytis und Essigfäule eingeplant werden. Hierbei können bei kompakten Sorten Behandlungen mit den Wachstumsregulatoren Gibb 3, Berelex 40 SG oder Regalis Plus zur Lockerung der Trauben durchgeführt werden. Der Einsatz sollte bei 50 Prozent abgeworfenen Blütenkäppchen (Vollblüte) liegen und mit mindestens 400 Liter Wasser in die Traubenzone durchgeführt werden. Längere Feuchtigkeitsdauer erhöht die Wirksamkeit. Die Behandlungen sind an warmen Tagen möglichst in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden durchzuführen. Da es beim Einsatz von Wachstumsregulatoren zu Ertragsverlusten kommen kann, ist der Einsatz gut zu überlegen und nicht unbedingt in schwachwüchsigen Anlagen zu empfehlen. Diese neigen zu höherem Ertragsausfall. Mit einer geringeren Aufwandmenge kann man dem entgegenwirken. Die normalen Aufwandmengen bei Gibb 3 und Berelex liegen bei den Burgundersorten und Schwarzriesling bei 150g/ha. Beim Einsatz von Regalis Plus ist die Empfehlung der Firma BASF über Rebsorten und Aufwandmenge zu beachten. Die empfohlenen Aufwandmengen liegen zwischen 1 und 1,8kg/ha. Traubenlockerungen sind auch nach der Blüte in Verbindung mit der Entblätterung mit einem Druckluftentlauber möglich. Hier sind ohne direkte Pflanzenschutzmaßnahmen schon sehr gute Ergebnisse erzielt worden. Ein Einsatz von Spezialbotrytiziden wird erst kurz vor Traubenschluss (BBCH 75 - 77) empfohlen.
Bodenmanagement
Beim Boden management stehen der Stickstoffhaushalt, der Feuchtigkeitsgehalt der Flächen und die Wasserkonkurrenz im Vordergrund. Ziel ist es, der Rebe ausreichend Stickstoff zur Verfügung zu stellen und die Wasserkonkurrenz so gering wie möglich zu halten. Damit jedoch im Herbst, unter eventuell feuchten Bedingungen, eine Fäulnis nicht durch Stickstoffschübe gefördert wird, sollten offene Gassen wiederbegrünt werden.
Heftarbeiten
Sobald die Triebe die Drahtstation erreichen, steht das Heften an. Der Zeitpunkt des Heftens hängt stark von der Sorte, der Wüchsigkeit der Anlage und der derzeitigen Wachstumssituation ab. Heftdrahthalter oder Abstandshalter können in besonders windbruchgefährdeten Anlagen die Heftarbeiten entspannen und erleichtern. Der Laubhefter ersetzt, insbesondere beim zweiten Heftgang, die körperlich anstrengenden Arbeiten.
Noch mehr Arbeitshinweise für den Weinbau lesen Sie in BWagrar 22/2021.
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