Kleine Leguminosen ganz groß
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Klee, Kleegras oder Luzerne waren noch vor einiger Zeit fast in jedem viehhaltenden Betrieb fester Bestandteil im Anbauplan. Der Aufwuchs sollte als Futter für Wiederkäuer das Grünland ergänzen und den Futtervorrat absichern. Dach dann kam der Siegeszug des Silomaises, der viel Masse mit hohem Energiegehalt lieferte. Die kleinkörnigen Leguminosen traten den Rückzug an. Das Eiweiß wurde verstärkt auf dem Kraftfuttersack zugekauft. Doch im Zuge der Diskussion um eine nachhaltigere Landwirtschaft und aufgrund der Eiweißstrategie des Bundes gewinnen Klee und Luzerne wieder an Interesse.
Wissen ging verloren
Mit der Zurückdrängung der Leguminosen ging manche Anbauerfahrung und wertvolles Wissen verloren. Gleichzeitig gibt es neue Erkenntnisse aus der Forschung rund um Klee und Luzerne. Das Demonet-KleeLuzPlus will daran anknüpfen und über die Anlage von Demonstrationsflächen auf ökologisch und konventionell wirtschaftenden Betrieben zu Sorten, Mischungen und Düngung zum Austausch anregen. Wissenstransfer heißt das Schlagwort zu dem Erfahrungsaustausch, bei dem es auch um Aufbereitung, Verwertung und Vermarktung gehen soll.
Zwölf Betriebe konnten in Baden-Württemberg für das deutschlandweit laufende Projekt gewonnen werden. Übers Land verteilt rücken sie die unterschiedlichsten Fragen passend zu ihren Betriebsschwerpunkten in den Fokus. Dabei geht es beispielsweise um die Aussaat als Blank- oder als Untersaat mit der jeweils geeigneten Saatstärke. Verschiedene Ackerfuttermischungen für den Ökoanbau werden ebenso überprüft wie die Frage, ob Einzelkomponenten einer fertigen Mischung überlegen sind. Weitere Untersuchungen beschäftigen sich mit Luzernesorten oder Effekten, die Kräuterstreifen in einem Luzernegras bringen können.
Feldtafeln mit QR-Code informieren über Demoparzellen
Betreut werden die Demonstrationsflächen in Baden-Württemberg von Philip Köhler vom LAZBW Aulendorf, dem sein Kollege Wilhelm Wurth mit seiner langjährigen Versuchserfahrung im Ackerfutterbau zur Seite steht. Eigentlich sollte das Netzwerk dazu genutzt werden, sich bei Vor-Ort-Terminen an den Demoparzellen auszutauschen. Doch coronabedingt ist dies nur begrenzt möglich. Daher geben nun Feldtafeln mit einem QR-Code Auskunft über die auf den Demoparzellen der zwölf Betriebe untersuchten Fragen zum Anbau von kleinkörnigen Leguminosen. So kann jeder interessierte Landwirt sich ohne weitere Erläuterungen informieren. Die Liste der beteiligten Betrieb aus Baden-Württemberg mit ihren Untersuchungsschwerpunkten sind im angehängten Dokument zu finden.
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